Wuppertal Wall & Co.: Die City ist in Bewegung

Der Drogerie-Markt Müller will im Herbst eröffnen. Die Leerstände werden weniger. Viele Eigentümer werten ihre Immobilien auf.

Wuppertal: Wall & Co.: Die City ist in Bewegung
Foto: Stefan Fries

Zentrum. Nachdem es zwischenzeitlich zumindest für Laien nach Stillstand aussah, laufen die Arbeiten in der ehemaligen Sportarena jetzt auf Hochtouren: Im Herbst will dort der neue Müller-Markt eröffnen. Die Drogeriekette bietet dann auf knapp 2500 Quadratmetern unter anderem auch ein größeres Spielzeugsortiment an. Demnächst beginnen die Arbeiten an der Fassade, die komplett erneuert wird. „Auch zwei Praxen — ein HNO-Arzt und ein Kieferchirurg — ziehen in die Immobilie“, erklärt Michel Baumeister von der IP-NRW, die das Gebäude vermarktet. Rund 600 Quadratmeter stehen dann noch frei.

„Viele freuen sich schon auf Müller“, sagt auch Matthias Zenker von der IG 1, der Interessengemeinschaft der Elberfelder Händler. Der Optiker ist froh, „dass sich die City bewegt“. Das passe auch zur Qualitätsoffensive für die Innenstadt, die Verwaltung und Politik in Angriff genommen hätten, so Zenker. Denn wenn der neue Döppersberg fertig sei, gebe es im Prinzip von der Wupper aus zwei Zugänge in die City. „Einmal über die Alte Freiheit, weshalb wir auch die Poststraße stärken wollen und die ISG gegründet haben“, erklärt Zenker. „Und einmal über den Wall, der noch mehr in die Planung eingegliedert werden muss.“ Deshalb, so der IG 1-Sprecher, freue er sich über die Entwicklung dort: Anstelle des Rinke-Hauses entsteht dort bekanntlich ein Hotel, Haus Fahrenkamp ist voll vermietet und für das neue Koch am Wall gibt es nach der Rinke-Treuhand und der Santander-Bank wohl bald einen dritten Mieter, wie die Landmarken AG ankündigt.

Auch die Optik des Gebäudes Wall 28 — des ehemaligen Standorts der Santander-Bank — wird sich verändern. „Das Haus bekommt einen neuen Eingang“, kündigt Baumeister ein. Der Bauantrag sei bereits raus. Baumeister hofft, dass die Flächen dort schnell vermietet beziehungsweise verkauft werden können.

Nach fast viermonatiger Renovierung erstrahlt auch das Gebäude an der Schöne Gasse/Ecke Alte Freiheit in neuem Glanz. Dort zieht bald Footlocker neu ein.

Doch nicht jeder neue Mieter stößt auf ungeteilte Begeisterung. Dass sich Woolworth ausgerechnet im traditionsreichen Haus Fahrenkamp niedergelassen hat, rief auch Kritiker auf den Plan. Zenker hofft jedenfalls, dass die Leerstände, die es noch gibt, „qualitätsvoll besetzt werden“. Dazu sei auch eine Abstimmung mit der Stadt erforderlich. Sven Macdonald von der Wirtschaftsförderung hatte schon kürzlich bei der Investorentour betont, dass der Wall „in Zukunft als Eingangstor ganz anders wahrgenommen werde“.

Laut Zenker dürften die Straßen aber ohnehin nicht jede für sich gesehen werden. „Es geht um die ganze Innenstadt.“ Wenn ein Eigentümer etwas an seiner Immobilie verschönere, müssten andere nachziehen. Das sieht Bezirksbürgermeister Hans-Jürgen Vitenius (SPD) ähnlich. „Ich habe die Hoffnung, dass sich das wie ein Zündfunke ausbreitet.“ Es müsse das Ziel sein, dafür zu Sorgen, „dass die Leute Lust haben, vom Döppersberg den ganzen Weg bis zum Neumarkt zu gehen.“

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