Verkehr Mehr Platz für die Radspur am Neumarkt?

Zentrum. · Bürgerantrag: Es soll eine durchgehende Markierung geben. Die Stadt ist dagegen. Politik plant einen Ortstermin.

 Für Radfahrer wird es eng, wenn Busse ihnen am Wall entgegenkommen.  Eine Verlegung der Taxistände lehnt die Stadt ab.

Für Radfahrer wird es eng, wenn Busse ihnen am Wall entgegenkommen.  Eine Verlegung der Taxistände lehnt die Stadt ab.

Foto: Klaus Lüdemann

Seit Anfang des Jahres gibt es eine eigene Spur für Radfahrer auf dem Wall, die entgegen der Einbahnstraße fahren dürfen. Vorab hatte es einige Diskussionen gegeben. Und aktuell beschäftigt das Thema erneut die Politik. Genauer die Unterbrechung der Radwegeführung im Bereich Neumarkt. Das sei für Radler gefährlich, gerade durch den Busverkehr, mahnt Norbert Bernhardt und fordert in einem Bürgerantrag eine durchgehende Markierung. Dafür müssten aber Taxistände verschoben werden, was laut Stadt aber nicht möglich sei.

Die Verwaltung hatte deshalb die Empfehlung gegeben, den Antrag abzulehnen. Die Bezirksvertretung Elberfeld schloss sich dem an — der Hauptausschuss, der das letzte Wort haben sollte, entschied sich aber anders: Es wird noch mal einen Ortstermin geben.

Teilnehmen sollen dann Vertreter der BV und des Ausschusses für Verkehr unter Berücksichtigung „der Verkehrssituation in der Friedrichstraße“, wie der Hauptausschuss es formuliert. Der Bürgerantrag soll dann zur nächsten Gremienrunde von BV, sowie Verkehrs- und Hauptausschuss noch einmal behandelt werden. Die wäre nach den Sommerferien, doch ob eine Entscheidung dann noch vor der Wahl am 13. September fallen wird, ist fraglich.

BV: Zehn zu sechs Stimmen
gegen den Bürgerantrag

In der BV hatte es in der Juni-Sitzung eine Entscheidung mit zehn zu sechs Stimmen gegen den Bürgerantrag gegeben. Die Mehrheit folgte den Argumenten der Verwaltung. Die Unterbrechung des Radfahrstreifens sei sowohl mit dem aktuellen Stand der Technik als auch mit der Straßenverkehrsordnung vereinbar. „Eine Gefährdung der Verkehrsteilnehmer entsteht hierdurch nicht“, heißt es aus dem Ressort Verkehr. Die aktuelle Verkehrsführung werde im Rahmen der Qualitätsoffensive Elberfeld mittelfristig verbessert werden, die Situation weiter beobachtet „und im Bedarfsfall entsprechende Maßnahmen“ geprüft.

Klaus Lüdemann (Grüne), dessen Fraktion für den Bürgerantrag war, ärgerte sich über die Ablehnung in der BV. „Muss erst etwas passieren?“ Die Situation sei für Radler sehr wohl gefährlich, so wie es auch Bernhardt in seinem Antrag beschrieben habe. Der Abstand zwischen entgegenkommenden Bussen und Radfahrern wäre zu eng. Oder wie Bernhardt es formuliert: „Darf ich Sie mit meinem Außenspiegel bekanntmachen?“ Stattdessen würden Radfahrer, um diese Situation zu vermeiden, auf den Gehweg ausweichen, was keine Lösung sei, so Lüdemann.

Mit der Taxizentrale habe er bereits gesprochen, die eine Verlegung nicht grundsätzlich ablehnen würde. Nico Höttges, Chef der Taxizentrale, bestätigt das, schränkt aber auch ein. „Das Gesamtkonzept muss stimmen.“ Der Wall sei aus Sicht der Taxifahrer „heikel“. Aktuell schränke eine Baustelle an einem Gebäude schon den Platz ein. Und ganz verwunden hat er wohl auch noch nicht, dass die Taxizentrale in den Vorplanungen zur Radspur nicht eingebunden war. Immerhin hatte diese aber den Wegfall einiger Plätze zur Folge. Das dürfe nun auf keinen Fall erfolgen.

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