Schule in Wuppertal Waldorfschulen zeigen ihre Philosophie

100 Jahre Waldorf-Pädagogik: Fünf Schulen aus Wuppertal und Umgebung laden für den 27. September zum Jubiläumsfest in die Historische Stadthalle ein.

 Die Klasse 12 der Rudolf-Steiner-Schule singt Lieder aus dem Musikunterricht.

Die Klasse 12 der Rudolf-Steiner-Schule singt Lieder aus dem Musikunterricht.

Foto: ja/Assunta Jaeger

Vor 100 Jahren wurde die erste Waldorfschule in Stuttgart gegründet. Heute gibt es weltweit 1100 Waldorfschulen und knapp 2000 Waldorfkindergärten. Sie beteiligen sich mit verschiedenen Aktionen an dem großen Jubiläum „Waldorf 100“, die größte Feier findet im Berliner Tempodrom statt. Die fünf Schulen in Wuppertal, Velbert und Haan haben für den 27. September die Historische Stadthalle gemietet und werden dort auf vielfältige Weise zeigen, was sie tun. Und am Abend wird gefeiert – mit einem Ball ab 19.30 Uhr und einer Party im Stadthallen-Restaurant Rossini ab 23 Uhr.

Die älteste Waldorfschule der Region ist die 1946 gegründete allgemeinbildende Rudolf-Steiner-Schule in Barmen. Aus ihr entstanden die heutigen Förderschulen Christian-Morgenstern-Schule (1961) und Troxlerschule (1961). Als 1985 die Rudolf-Steiner-Schule besonders viele Anmeldungen hatte, wurde die Freie Waldorfschule Haan-Gruiten gegründet. Und die Christian-Morgenstern-Schule war dann Pate für die 1995 gegründete Windrather Talschule in Velbert-Langenberg.

„Wir haben schon öfter etwas gemeinsam gemacht“, erklärt Bernhard Heck, Lehrer an der Rudolf-Steiner-Schule. „Das wollten wir auch zum Jubiläum, aber natürlich erweitert.“ Jetzt organisieren die Schülervertretungen eine schulübergreifende Projektwoche. Deren Ergebnisse können sich am Freitag, 27. September, den ganzen Tag lang in der Stadthalle die anderen Schülerinnen und Schüler, Eltern und alle Besucher, die sich für die Waldorfschulen interessieren, ansehen.

Ausstellung
zur Dreigliederung

Auf der Bühne im Großen Saal wird von 15 bis 18 Uhr der offizielle Festakt stattfinden mit Grußworten und Aufführungen von Musik- und Zirkusprojekten, Tanz, Theater und Eurythmie. Der Zeitraum ist in drei Blöcke unterteilt, so dass Besucher den Saal verlassen können. Denn den Tag über ab 11 Uhr gibt es in allen Sälen ebenfalls Aufführungen, Ausstellungen und Mitmachaktionen. Da treten Chöre und Bands auf, es gibt Theater, Maskentheater, Improvisationstheater und Singspiele. Kinder zeigen Zirkuskunststücke, Ausstellungen präsentieren Werke aus dem Kunstunterricht und Fotos von Exkursionen wie etwa die Alpenüberquerung der Christian-Morgenstern-Schule.

Schüler zeigen die Ergebnisse ihres Mode-Upcycling-Projekts, Filme werden vorgeführt, die Sprach-Tanz-Kunst Eurythmie wird erklärt und Besucher dürfen sie selbst ausprobieren. Auch vor der Stadthalle werden sich Kinder und Jugendliche tummeln, Portraits zeichnen, ihre Vermessungskünste und ihre Fähigkeiten im Jonglieren und Stelzenlaufen demonstrieren. Auf den abendlichen Ball bereiten Schnell-Tanzkurse vor.

Eine Ausstellung erläutert die so genannte Dreigliederung, ein wichtiges Prinzip der Lehre von Rudolf Steiner, an der sich die Waldorf-Pädagogik orientiert. „Dabei geht es um das Verhältnis von Recht, Unternehmertum und Kultur“, erklärt Bernhard Heck. „Die Ausstellung ist ein Gesprächsangebot“, betont er.

„Wir laden alle herzlich ein“, betont Maja Schellenbach von der Schülervertretung der Rudolf-Steiner-Schule, die auch zum Organisationsteam des großen Jubiläumsballs gehört. Der Eintritt ist frei, nur für den Ball am Abend müssen Karten gekauft werden.

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