Wahlplausch im IHK-Wohnzimmer

Landtagskandidaten stellten sich Fragen der Wirtschaftsjunioren.

Wahlplausch im IHK-Wohnzimmer
Foto: Andreas Fischer

„Wir haben zwar nicht über Erbschaftssteuer und einige andere schwierige Themen gesprochen“, sagte IHK-Präsident Thomas Meyer am Ende des Parlamentarischen Abends in der IHK-Hauptgeschäftsstelle am Heinrich-Kamp-Platz, „aber ich denke, es war trotzdem ein interessanter Abend.“

Sieben Landtagskandidaten waren auf Einladung der drei bergischen Wirtschaftsjuniorenkreise sowie der IHK angetreten zur Podiumsdiskussion, moderiert von Thorsten Kabitz, Radio RSG, und nutzten die Gelegenheit, ihre teils bekannten Positionen zu vertreten. Kabitz lockerte die Beiträge quizartig auf, am Ende bekam jeder der Kandidaten 45 Sekunden Zeit für ein Statement dazu, warum man ihn wählen sollte.

IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge hatte mit dem Thema Hochschulfreiheitsgesetz zwischendurch angeregt, ein wenig kontroverser zu diskutieren. Doch eine engagierte Debatte wollte nicht aufkommen, und die anschließende Fragestunde blieb ebenfalls zahm. „Es war ein schon ein bisschen sehr harmonisch“, befand auch Johann Christoph Leonhards von den Wuppertaler Wirtschaftsjunioren nach Diskussionsende. „Wobei sich die Themen allerdings auch zunehmend angleichen und in vier, fünf Kernbereichen verdichten.“ So zum Beispiel der Breitbandausbau, „da ist mittlerweile jedem der Stellenwert klar.“ Entsprechend waren alle Kandidaten für den flächendeckenden Ausbau, sprachen sich für bürgerfreundliche und bürokratiearme Politik aus, begrüßten ein neues Einwanderungsgesetz — freilich mit höchst unterschiedlichen Ausgangslagen.

Man habe lokale Themen wie Bahnsperrung oder Forensik vermisst, war von einigen Gästen zu hören. „Ich hätte mir ein wenig mehr Beteiligung gewünscht“, sagte Thomas Meyer zur Resonanz auf die Veranstaltung mit etwa 100 Teilnehmern im großen Saal.

Es sei wichtig, die Gelegenheit zur Meinungsbildung wahrzunehmen, so Meyer, und sich einen persönlichen Eindruck von Politikern zu verschaffen. Wobei sich im Wahlkampf zuweilen eben auch zeige, dass „es dem einen oder anderen Kandidaten bei bestimmten Themen an Sachkenntnis mangelt“. kas

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