Vorwerk hat in Laaken die Wupper neu für sich entdeckt

Der Verein Wuppertal aktiv besichtigte die Großbaustelle. Anfang 2019 soll der Umbau fertig sein.

Vorwerk hat in Laaken die Wupper neu für sich entdeckt
Foto: Gerhard Bartsch

Dirk Oliver Zöller, Projektleiter für den Umbau des Werks in Laaken, zeigt seinen Gästen vor dem Rundgang über die Großbaustelle in Laaken, ein historisches Foto. „Das ist typisch für frühere Industriebauten an der Wupper. Die Gebäude stehen mit ihrer Rückseite zum Fluss und weisen auf dieser Seite kaum Fenster auf“, sagt Zöller. In naher Zukunft wird dieser Blickwinkel für die rund 1000 Mitarbeiter im Werk Laaken Geschichte sein. Vorwerk hat die Wupper für sich ganz neu entdeckt, richtet vor allem das 150 Meter lange Gebäude für Forschung, Entwicklung und Verwaltung auf die Wupper aus.

Vorwerk hat in Laaken die Wupper neu für sich entdeckt
Foto: Andreas Boller

Von den Dimensionen der Großbaustelle zeigten sich die Mitglieder des Vereins Wuppertal aktiv beeindruckt. Innerhalb weniger Monate ist an beiden Ufern der auf einer Strecke von 900 Metern vom Wupperverband und Vorwerk renaturierten Wupper praktisch eine komplett neue Fabrik im Rohbau entstanden.

Das Motorenwerk, in dem exklusiv für die Vorwerk-Produkte wie den Kobold oder den Thermomix produziert wird, ist in einem neuen Gebäude untergebracht, das es auf eine Länge von 230 Metern bringt. Das Service-Areal im Bereich des jetzigen Haupteingangs ist bereits in Betrieb. Außerdem wird ein Parkdeck gebaut, das über die Beyenburger Straße angefahren werden kann. In diesem Sommer wird dafür noch eine Linksabbiegerspur gebaut.

Was Vorwerk am Standort Laaken investiert, verrät das Unternehmen nicht. „Vorwerk investiert insgesamt mehr als 120 Millionen Euro in seine Produktionsstätten. Diese Summe bezieht sich aber nicht allein auf das Werk in Laaken“, sagt Unternehmenssprecherin Sandra Krieger. Unabhängig von der Höhe der Summe ist die umfassende Modernisierung des Werksgeländes als eindeutiges Bekenntnis von Vorwerk zum Standort Wuppertal zu verstehen. Wer sich so häuslich an der Wupper einrichtet, der hat nicht die Absicht, mit der Produktion fortzuziehen. Dafür spricht auch, dass das Dach des Motorenwerkes eine Holzkonstruktion ist. „Das Gebäude ließe sich so relativ schnell um eine weitere Etage aufstocken“, verriet Zöller.

Der Projektleiter wies seine Gäste zudem darauf hin, dass Vorwerk mit der Entscheidung, das Parkdeck und den neuen Eingang und Empfang auf die andere Wupperseite an die Beyenburger Straße zu verlegen, die Verkehrssituation für Laaken und Eschensiepen verbessere. Diese Neuausrichtung dürfte es den Anwohnern erleichtern, den Verlust von Teilen des Laaker Teichs zu verschmerzen. Zudem führt Zöller die Renaturierung der Wupper als großen Gewinn an. Der Wupperverband hat dem Fluss ein neues Gesicht gegeben. Inzwischen sei in diesem Bereich der Wupper, der einst begradigt wurde, auch der Eisvogel wieder heimisch.

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