Wuppertal Vorwerk bringt Tee-Maschine auf den Markt

Nach Kobold und Thermomix kommt das Temial-Teegerät. Laut Vorwerk eine Weltneuheit, die losen Tee zubereitet und auch per App bedient werden kann.

Sascha Groom (links) und Björn Rentzsch von der Vorwerk Temial GmbH haben das neue Teegerät vorgestellt.

Sascha Groom (links) und Björn Rentzsch von der Vorwerk Temial GmbH haben das neue Teegerät vorgestellt.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Wuppertal. Das Wuppertaler Familienunternehmen erweitert sein Geschäftsfeld um eine Teemaschine. Temial kann losen Tee zubereiten, es ist nach Angaben von Vorwerk die erste Maschine dieser Art auf der Welt.

Das Gerät wurde von zwei Mitarbeitern Vorwerks erdacht. Für die Maschine ist innerhalb des Konzerns ein Start up gegründet worden, für das in Wuppertal und China mittlerweile 30 Leute arbeiten. Zum Angebot der Maschine gehören zunächst zehn Biotees. Die Maschine erkennt über einen Barcode, wie der jeweilige Tee am besten zubereitet werden muss.

Das Gerät ist auch per Smartphone steuerbar. Die zugehörige App zeichnet nach Wunsch das Profil des Teetrinkers auf. Für die Entwicklung der Maschine hat Vorwerk unter anderem auch Fachleute in China befragt, um beispielsweise Mischungsverhältnis, Temperatur und Brühzeit der einzelnen Teesorten zu erfahren. Das Gerät erinnert in seiner Optik an den Thermomix und ist wie das digitale Küchengerät über die „Temial-App“ internetfähig.

Zur Teemaschine und die zum Start zehn Teesorten bietet Vorwerk zum Neuling in der Produktfamile Teeservice an, dazu gibt es Blütenhonig aus Wuppertal für Teetrinker, die ihr Getränk süßen wollen. Wie der Thermomix wird Temial im Direktvertrieb ab Spätsommer dieses Jahres zu haben sein. Die Vermarktung beginnt am Donnerstag mit einem sogenannten Popup-Cube in Hamburg. Temial wird im Starterset in Deutschland für 599 Euro angeboten. Vorbestellungen sind ab Juni möglich.

Vorwerk hat im vergangenen Jahr 2,9 Milliarden Euro umgesetzt. Diese Zahl gab Unternehmenschef Reiner Strecker am Mittwoch in Wuppertal bekannt. Damit liegt der Umsatz leicht unter dem des Rekordjahres 2016. Umsatztreiber mit gut 1,1 Milliarden Euro ist weiter das multifunktionale Küchengerät Thermomix, vor dem Staubsauger Kobold und er Kosmetikmarke Jaffra.

Im Staubsaugergeschäft schreibt der Saugroboter eine Erfolgsgeschichte. Er ging im vergangenen Jahr fast 70 000 Mal über die Ladentheken. Das Finanzgeschäft des Konzerns wächst weiter. Die akf-Bank steigerte ihren umsatz um 15 Millionen auf 446 Millionen Euro. Die akf finanziert Unternehmen unter anderem in der Agrarwirtschaft und im Maschinenbau sowie die eigenen Geschäfte.

Vorwerk hat auch im vergangen Jahr weiter auf Internationalisierung gesetzt. Zentrum dieser Entwicklung ist der Thermomix, der in China laut Strecker „phantastisch wächst“. Die Geschichte des Themomix begann 1971 und nahm mit der Digitalisierung in den vergangenen Jahren außerordentlich Fahrt auf.

Das Geschäftsvolumen der Vorwerkgruppe insgesamt ist im vergangenen Jahr um 100 Millionen Euro auf 3,8 Milliarden Euro gesunken. Strecker sprach in diesem Zusammenhang von „Konsolidierung“. Die Zukunft ist auch beim Familienunternehmen Vorwerk die Digitalisierung. Die Online-Plattform Cookidoo zählt mittlerweile mehr als 3,5 Millionen Mitglieder, von denen 1,56 Millionen die 36 Euro Jahresgebühr bezahlen. Streckers Kollege in der Unternehmensleitung, Rainer Genes, rechnet im Umfeld des Thermomik mit weiterem Wachstum.

Auch beim Saugroboter geht die Digitalisierung weiter. Das Gerät ist heute bereits GPS-gesteuert. Bald soll er dem Nutzer eine digitale Landkarte der eigenen Wohnung bereitstellen, durch die das Gerät per Handy gesteuert werden kann. Vorwerk beschäftigt weiltweit gut 12 000 Menschen, mehr als 630 000 sind als freie Berater für die Wuppertaler unterwegs.

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