Vortragsreihe Der Tropfen Öl in der Talsperre

Unital: Am Donnerstag spricht Prof. Benter in der Citykirche.

Prof. Dr. Thorsten Benter.

Prof. Dr. Thorsten Benter.

Foto: WZ/Fischer, Andreas (f22)

Wenn Prof. Thorsten Benter am Donnerstag, 15. November, um 19.30 Uhr in der Citykirche Elberfeld in der Vortragsreihe Unital von der „Super-Spürnase Massenspektrometrie“ spricht, dann ist das keine Übertreibung. „Wir können tatsächlich einen einzelnen Tropfen Öl in einer Talsperre nachweisen“, sagt Prof. Benter. Und fügt hinzu: „Wenn man weiß, nach welcher Substanz gesucht werden soll, dann wird die Suche erheblich leichter.“

„Super-Spürnase Massenspektrometrie - Von der Dopingkontrolle bis zur Krebserkennung“ - so heißt der Vortrag, mit dem der Leiter des Fachbereichs Physikalische und Theoretische Chemie die Reihe der Unital-Vorträge in diesem Jahr abschließt. Am Beispiel der Dopingkontrollen wird er beschreiben, welche Möglichkeiten die Massenspektrometrie bietet und wie sich die Meßmethoden entwickelt haben. Auf diesem Gebiet entwickeln mussten, denn bei der Wahl der leistungsfördernden Substanzen und der Methode der Anwendung sind die Doper den Dopingfahndern oft einen Schritt voraus.

Dopingkontrollen werden längst nicht nur während und nach Wettkämpfen, sondern in Trainingsphasen vorgenommen. In darauf spezialisierten Laboren werden sie untersucht, wobei die Massenspektrometrie die entscheidenden Indizien und Nachweise liefert. Dabei wurden die Verfahren im Laufe der Jahre weiter entwickelt, so dass immer kleinere Spuren von Substanzen aufgespürt werden können, wodurch der Zeitpunkt der Einnahme weiter zurückverfolgt werden kann. Leistungsfördernde Substanzen, die im Training eingenommen wurden, lassen sich daher auch viel später noch nachweisen. Das gilt auch für Substanzen, die den eigentlichen Wirkstoff verschleiern sollen. „Es werden daher immer neue Dopingmittel angewendet, was deren Nachweis erschwert“, sagt der Chemiker.

Dass die Massenspektrometrie auch Anwendung bei kriminalistischen Untersuchungen findet, ist naheliegend. Doch auch in der Medizin liefern die Verfahren wertvolle Erkenntnisse. Ein Stichwort sind die sogenannten Tumormarker, die Analyse von Markersubstanzen aus einer Krebszelle. Weitere Anwendungsgebiet sind die Archäologie und die Klimatologie.

Prof. Thorsten Benter ist seit 2001 Lehrstuhlinhaber des Fachs Physikalische Chemie an der Bergischen Universität Wuppertal. In der Lehre lege der Fachbereich großen Wert darauf, den Studenten die Grundlagen der Massenspektrometrie zu vermitteln. „Es handelt sich nicht um eine schwarze Box, mit der man allein die gewünschten Ergebnisse erzielt, sondern die Studenten müssen verstehen lernen, welchen Einfluss die verschiedenen Verfahren auf die Ergebnisse haben können“, so Prof. Thorsten Benter.

Wie spannend und unterhaltsam Chemie sein kann, hatte er vor zwei Jahren mit einer Weihnachtsvorlesung vor vollbesetztem Hörsaal an der Bergischen Universität demonstriert. Am 15. November wird er zwar auf Knalleffekte verzichten, aber ein spannendes Forschungsgebiet präsentieren, das Bezug zu vielen Alltagsthemen hat. Die Vortragsreihe Unital wird von der Fabu (Freunde und Alumni der Bergischen Universität) und der Westdeutschen Zeitung in Zusammenarbeit mit der Citykirche Elberfeld veranstaltet. ab

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