Vorstoß: Neue Initiative will das Bergische Land besser vermarkten

Vereinsgründung Förderverein „Bergisch LAN“ will die Region stärken – und macht sich damit nicht nur Freunde.

Wuppertal. Sie verstehen sich als "Regionäre" und wollen ein Bergisches Netzwerk aus der Taufe heben, das die Region und deren Vermarktung nach vorne bringt. Zu diesem Zweck wurde der Förderverein "BergischLAN" gegründet.

Die Initiative sucht Mitstreiter, die dazu beitragen, dass alle Akteure im Bergischen Land, die auch nur entfernt mit Freizeitaktivitäten zu tun haben, miteinander ins Gespräch kommen. "Uns geht es darum, eine Plattform für gute Ideen zu schaffen", erklären die Mit-Initiatoren Tom V Kortmann und Niels Nowatzki im Gespräch mit der WZ.

Schon im Zusammenspiel zwischen Wuppertal, Solingen und Remscheid bestehe enormer Nachholbedarf, was die die Darstellung nach außen betrifft. Dass man sich auf "Leuchtturmprojekte" konzentriere, habe einen entscheidenden Nachteil: "Diejenigen, die unter dem Leuchtturm stehen, werden in der Regel nicht gesehen", sagt Kortmann. "Uns geht es darum, die Menschen dazu zu bewegen, die Initiative zu ergreifen. Als Region haben wir eine Menge zu bieten."

Das fange schon bei der Ausflugsplanung an. "Viele Initiativen wissen gar nichts voneinander", sagt Kortmann. Spreche man Wuppertaler auf "ihre" Sehenswürdigkeiten an, gehe es in der Regel um die "üblichen Verdächtigen": Schwebebahn, Von der Heydt-Museum und der Zoo. "Dabei gibt es soviel mehr im Bergischen Land zu entdecken - man muss nur das Bewusstsein dafür schärfen."

Dort anzusetzen, werde zur entscheidenden Herausfoderung. Das bisherige Stadtmarketing sehen die Initiatoren kritisch, besonders wenn es darum geht, Besucher von auswärts in die Region zu holen. Allein auf das Info-Zentrum am Döppersberg zu verweisen, reiche nicht aus - oft fehle es an konkreten Angeboten, etwa für kurzfristige Urlaubs- und Ausflugsplanung. Auch gehe es darum, bereits bestehende, gute Angebote des Bergischen Landes zu bündeln und auf einen Nenner zu bringen - etwa auch beim Online-Auftritt, der anderen Regionen - etwa im Oberbergischen und im Rheinisch-Bergischen Kreis hinterher hinke. Das Angebot an Museen müsse ein solches Netzwerk ebenso umfassen wie zum Beispiel auch die Clubszene im Städtedreieck. Kortmann: "Da gibt es viel zu tun."

Bei Wuppertal Aktiv sieht Geschäftsführerin Constanze Compes die Initiative kritisch und befürchtet gar eine Zersplitterung der Marketing-Aktivitäten im Bergischen. "Das ist kontraproduktiv", erklärte sie gestern auf WZ-Nachfrage. "Wuppertal Aktiv vernetzt bereits mit den Wirtschaftsjunioren und auch dem Marketing Club Bergisch Land alle wichtigen Aktivitäten." Als Mitglied bei Wuppertal Aktiv habe Kortmann außerdem die Möglichkeit, sich dort einzubringen.

"Jede Initiative, die die bergische Region stärkt, ist zu begrüßen", erklärt der Wuppertal Botschafter und Präsident des Marketing-Clubs Bergisch Land, Vok Dams. Auf das Potenzial der Schwebebahn-Vermarktung - "vergleichbar mit der Cable Car in San Francisco" - sowie des Zoos oder der Müngstener Brücke habe er bereits vor 20Jahren hingewiesen. Darüber hinaus sei es nach wie vor notwendig, "die Region ganzheitlich mit allen Attraktionen darzustellen" und dabei die Städte mit ihren Marketingkonzepten als Einheit zu sehen. Angebote aufzulisten, reiche allein aber nicht. "Wenn hier professionell gearbeitet wird, kann sich das Projekt rechnen und Erfolg haben." “ Kommentar, S. 16

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