WZ Mobil „Vor der Haustür fängt es an“

Am WZ-Mobil ging es um Sauberkeit. Viele wollen mehr Aktionen wie den Flashmob in Barmen.

„Wuppersaubertal“ heißt die Initiative, die zu Beginn der Woche mit einem Flashmob in Barmen für Aufsehen sorgte, mit dem Hintergrund, das Bewusstsein für Sauberkeit im öffentlichen Raum zu schärfen. AWG und ESW ist es ein besonderes Anliegen, dass Wuppertal diesbezüglich neue Wege einschlägt und durch derart originelle Aktionen ein besseres Verständnis bei der Bevölkerung entsteht.

Nach den Vorstellungen der Verantwortlichen stünden dabei besonders jüngere Menschen unter 30 im Fokus des Interesses, die man durch Flashmob-Aktionen besser erreiche. Laut Julia Deppe, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit der Initiative, sei verändertes Konsumverhalten und die „to-go-Kultur“ das „Littering“-Problem — die Vermüllung durch achtloses Wegwerfen oder Liegenlassen.

Beim WZ Mobil wollte die WZ wissen, wie es die Wuppertaler mit der Sauberkeit halten und wo in Stadt darauf mehr geachtet werden soll. Brigitte Orlich glaubt, dass es immer weniger Menschen interessiert, wie es in ihrem Umfeld aussieht: „Neben Kaugummi, Spucke und Zigarettenstummel fällt auch das Unkraut übel auf, das an den Häuserrändern ungehemmt hervorsprießt. Denn vor der eigenen Haustür fängt es an.“

Karl-Heinz Pendsinski vertritt die Meinung, dass Leute ihren eigenen Müll wieder mitnehmen sollten, egal wo sie sind: „Ob das Papier oder Flaschen sind, sie sollen den Restmüll sachgerecht entsorgen.“ Am Islandufer oder beispielsweise vor dem Kitchen Club würden ihm nach Partys Glasscherben und Flaschen auffallen. Besonders schlimm sei es nach dem Wochenende.

Sarah Chaka findet die Flashmob-Aktionen gut: „Wir leben in einer Welt, wo wir einfach alles hinnehmen und uns nicht bewusst sind, was wir anrichten.“ Jeder denke von sich, wenn einer das mache, sei es nicht so schlimm. „Aber tatsächlich summiert sich alles.“ Besonders in der Elberfelder Innenstadt an den City-Arkaden und in der Nähe der Schwebebahn sei das Müllproblem größer als an anderen Orten.

Eric Pott gefällt die Aktion „Flashmob“ gut: „Man will sich ja selbst auch wohl fühlen und achtet dementsprechend auf die Umwelt.“ An vielen Orten, etwa im Luisenviertel sei es sauber, aber in der Innenstadt liege zu viel Müll herum: Flaschen, Kippen, Kartons oder etwa am Platz der Republik nach den Sperrmülltagen lange danach. „Wissen Sie, dass für jede Zigarette auf dem Boden ein Kubikliter Grundwasser verseucht wird“, gibt er zu bedenken.

Isabell Riesner engagiert sich selbst auf der Hardt für die Umwelt und begrüßt die Aktion: „Es müsste viel mehr solcher Aktionen geben. Ich verstehe nicht, warum man die Mülleimer so selten benutzt.“ Besonders auf der Hardt, auf Spielplätzen, wo Jugendliche und Familien sich aufhalten, und am Wupperufer sei es teilweise ganz schlimm mit der Müllsituation. „Mehr Flashmob-Kampagnen mit Plakaten oder im Innenstadtbereich würden mir gefallen.“

Auch Christian Krenz ist begeistert: „Eine großartige Aktion, auch deshalb, weil sie Aufmerksamkeit erregt — das ist der richtige Weg.“ Dass man es nicht immer mitbekomme, sei schade, aber man solle mehr Kooperationen lokal anregen. „Am Spielplatz Helmholtzstraße und an der Trasse gibt es in punkto Müllentsorgung auch reichlich zu tun.“

Jannis Wolter wohnt am Ölberg und freut sich, dass es dort sauber ist: „Aber rund um die Cityarkaden und den kleinen Gassen in der Nähe stehen häufig Müllsäcke oder Ähnliches herum.“ Die Aktion finde er gut, weil Menschen auf die Problematik aufmerksam gemacht würden. „Interaktion ist immer besser, als irgendwelche Anweisungen. Im Vergleich zu anderen Städten ist Wuppertal aber relativ sauber.“

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