Elberfeld Von Neubauten, Umzügen und Leerständen

Luisenviertel. · An der Friedrich-Ebert-Straße tut sich viel. Auch wenn es derzeit einige leere Ladenlokale gibt.

 An der Friedrich-Ebert-Straße 39 entsteht ein Neubau. Michael Kozinowski zeigt Redakteur Eike Rüdebusch auch die anderen Veränderungen im Luisenviertel.

An der Friedrich-Ebert-Straße 39 entsteht ein Neubau. Michael Kozinowski zeigt Redakteur Eike Rüdebusch auch die anderen Veränderungen im Luisenviertel.

Foto: Fischer, Andreas H503840

 Die wahrscheinlich größte Baustelle an der Friedrich-Ebert-Straße ist die an der Hausnummer 39. Denn dort entsteht ein Neubau. Aber auch sonst ist die Straße im Wandel. Konstant und auf ganzer Länge, in einzelnen Abschnitten. Was alles passiert, überrascht sogar Michael Kozinowski, Inhaber der Buchhandlung von Mackensen und Vorsitzender der Interessengemeinschaft Friedrich-Ebert-Straße. Zu Beginn des gemeinsamen Rundganges sagte er noch, es gebe ja gar nicht viel neues.

Aber schon wenige Schritte aus der Buchhandlung in Richtung Laurentiusplatz sieht man, dass das nicht ganz richtig ist. Das Reisebüro am Laurentiusplatz zieht um – bleibt aber in der Nachbarschaft, und zwar in der Hausnummer 34, etwas weiter Richtung Obergrünewalder Straße. Mitinhaber Michael Hommel sagt, man habe schon länger nach einer Alternative im Viertel gesucht und jetzt eine gefunden. Ab 24. Juni ist das Reisebüro am neuen Standort zu finden.

Neuankömmlinge im
Viertel fühlen sich wohl

Ein paar Meter weiter hat der Modeladen „17 & wir“ mit Anne Jonas-Ulbrich und ihrem Label „Liebesgruss“ Zuwachs bekommen. Mit dem Umzug vom Ölberg im April ist sie sehr zufrieden. Der Ölberg sei zwar ein schönes Wohnviertel, aber im Luisenviertel eben mehr los. Sie fühle sich privat wie mit ihrer Geschäftsidee gut aufgehoben am Laurentiusplatz.

Um die Ecke, an der Auer Schulstraße, hat das Stoffgeschäft „Palim Palim“ einen neuen Anstrich bekommen - denn ein neuer Eigentümer hat übernommen. Das Team ist dasselbe wie vorher, aber jetzt gibt es neben neuer Farbe auch einen zusätzlichen Fokus auf Mütter und Kinder mit einer Spielecke und dem Label „stillfreundliches Ladenlokal“.

Der Bau an der Friedrich-Ebert-Straße 39 ist noch im Werden. Einem Plakat am Gerüst kann man entnehmen, dass dort ein Wohnhaus mit acht seniorengerechten Wohnungen gebaut wird. Eine Gewerbeeinheit soll es auch geben. Bauherr Peter Dinslage wünscht sich darin ein Café mit Küche. Er hofft, dass das Gebäude Ende des Jahres bezugsfertig ist. Für die Wohnungen gebe es viele Anfragen, die Gewerbefläche möchte er Interessenten gerne zeigen, wenn sie fertig ist. Er hat aber schon an Außengastronomie gedacht und deswegen die Front 1,5 Meter nach hinten setzen lassen. Nach hinten heraus soll alles verglast sein.

Das Haus an der Ecke Untergrünewalder Straße, wo erst Früchte Gille und dann das Dessousgeschäft „Schönes für Drunter“ war, ist ebenso leer wie das Restaurant daneben. „Viele Jahre war hier in gut laufender Chinese“, erinnert sich Kozinowski. Aktuell hängen Schilder in den Fenstern, die den Verkauf bewerben. Das sind nicht die einzigen Leerstände. „Gerade sind es ein paar mehr“, gibt Kozinowski zu.

So steht der ehemalige Antik-Händler an der Hausnummer 64 ebenso leer wie die ehemalige Bäckerei an der 74. Dort wurde am Donnerstag jedenfalls das Schaufenster gereinigt. Abgesehen davon ist dieser Leerstand ein dauerhaftes Ärgernis im Viertel. Weit hinten am Ende der Straße schließt „K&M Computer“ in der Hausnummer 90.

Die Leerstände sind aber auch Chancen. Die IG arbeite daran, diese zu füllen. Denn es gibt noch Bedarf in der Straße. Birgit Hauptmanns vom „HerzGold Blue“ findet, es müsste noch ein Schuhgeschäft oder eine Drogerie geben. Etwas, was die Leute zum Shoppen animiere. Konkurrenz, die das Geschäft belebe. Auch Kozinowski sieht das so. Er sagt, man brauche eine gute Mischung, um die Straße lebendig zu halten. Die IG sei deswegen immer wieder in Kontakt mit Drogerien oder Rewe. Bisher ohne Erfolg. Vielleicht bietet der Leerstand bei K&M eine Möglichkeit.

Daneben hat gerade Edif Dogan den Friseursalon Golden Cut eröffnet. Sie schwärmt von der Atmosphäre, der Herzlichkeit der Nachbarn. „Ganz anders als in der Innenstadt“, sagt sie. In ihr Lokal wollte vor dem Starkregen ein Möbelladen mit Café einziehen. Danach war lange nichts zu sehen. Sie zeigt, was Positives aus Leerständen werden kann.

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