Vohwinkel setzt Zeichen für mehr Toleranz

Beim 26. Miteinanderfest feierten rund 1000 Besucher aus mehr als 30 Nationen zusammen.

Vohwinkel setzt Zeichen für mehr Toleranz
Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Es ist weit mehr als ein normales Sommerfest. Wenn auf dem Gelände der Offene Tür Höhe und der angrenzenden Kindertagesstätte mehr als 30 Nationen friedlich zusammen feiern, hat das eine starke Symbolwirkung. Beim 26. Miteinanderfest setzten zuletzt rund 1000 Besucher ein deutliches Zeichen für Vielfalt und Toleranz. Nach der verregneten Jubiläumsauflage im vergangenen Jahr meinte es das Wetter diesmal gut mit der multikulturellen Veranstaltung. Bei strahlendem Sonnenschein herrschte im Vohwinkeler Süden ausgelassene Stimmung.

Auf dem Programm standen Fußballturniere, Kinderspiele und Bastelaktionen. Kindergärten, Grundschulen, Chöre und Bands zeigten ihr musikalisches Können. In der Luft lag der Duft internationaler Spezialitäten. Mehr als 20 freiwillige Helfer beteiligten sich an den Vorbereitungen. Für Mohamed Hussein-Bashir ist das Miteinanderfest für die Gemeinschaft im Quartier beispielhaft. „Das schweißt zusammen“, sagt der 20-Jährige. Der Austausch der verschiedenen Kulturen werde hier vorgelebt. „Jeder macht mit“, betont der junge Ehrenamtler. Welche Bedeutung das Fest hat, zeigte auch die Präsenz der Politik. Viele Mitglieder von Landtag, Stadtrat und Bezirksvertretung kamen. Für Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) ist der Name der Veranstaltung Programm. „Das ist wirklich ein vorbildliches Miteinander im Stadtteil“, findet er. So sieht es auch Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD). „Hier wird viel für Vohwinkel bewegt“, sagt er.

OT-Höhe-Leiter und Hauptorganisator Wolfgang Thronberens zeigte sich ebenfalls zufrieden. „Natürlich war das bei der Hitze ein Kraftakt, aber es hat sich wieder voll gelohnt“, lautet sein Fazit. Das Fest wurde wie immer vom Arbeitskreis Höhe/Dasnöckel ausgerichtet. Hier haben sich zahlreiche Einrichtungen, Schulen, Kirchen sowie die Bezirksvertretung zusammengeschlossen, um ein gutes Zusammenleben im Quartier zu ermöglichen. Das Miteinanderfest ist die wichtigste Veranstaltung dieser Arbeit. Das entsprechende Engagement bleibt für den nach wie vor problembelasteten Bereich Höhe / Dasnöckel ein unverzichtbarer Faktor.

Laut des jüngsten Situationsberichts der Stadt ist die Armutsquote hier nach wie vor hoch. Danach bezieht jeder dritte Bewohner Transferleistungen. Das Quartier weist zudem stadtweit einen der höchsten Anteile von Kindern und Jugendlichen auf. Zudem haben 70 Prozent der bis 27-Jährigen hier einen Migrationshintergrund. Das Miteinanderfest beweist aber, dass auch bei einer solch schwierigen Gemengelage positive Akzente möglich sind. Einen Beitrag dazu will auch das laufende Projekt zur altersgerechten Quartiersentwicklung leisten.

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