Vohwinkel ist als Wohnquartier attraktiv

Im Bereich Westring entstehen aktuell 20 Wohnungen und elf Reihenhäuser. Das Angebot richtet sich besonders an Familien.

Vohwinkel ist als Wohnquartier attraktiv
Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Es ist noch gar nicht so lange her, da galt Vohwinkel als schrumpfender Stadtteil. Bevölkerungsrückgang, Abwanderung und Überalterung standen als scheinbar unumkehrbare Menetekel an der Wand. Doch die Zeiten haben sich geändert. Entgegen aller Unkenrufe ist der Stadtteil als Wohnquartier durchaus beliebt. Das belegen gleich mehrere große Bauprojekte, die in den vergangenen Jahren im Wuppertaler Westen umgesetzt wurden. Dazu gehören unter anderem das gerade fertiggestellte Wohn- und Geschäftshaus an der Lienhardstraße und das neue Lessingquartier im Dichterviertel.

Der positive Trend setzt sich derzeit am Westring fort. Dort laufen in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander gleich zwei Bauvorhaben, bei denen hochwertiger Wohnraum geschaffen werden soll. Im Bereich zwischen Westring und Goerdelerstraße entstehen drei Häuser mit insgesamt 20 Wohnungen. Bauträger sind die Evangelische Gemeinde Vohwinkel und ein Sonnborner Investor. Aktuell laufen auf dem Gelände der abgerissenen Kirche die Ausschachtungsarbeiten für die Keller.

Wenige hundert Meter westlich werden zwischen Westring und Brucher Straße elf Reihenhäuser mit einer Wohnfläche zwischen 116 und 149 Quadratmetern gebaut. Die Immobilienverwaltung Jung-Söffing möchte diese ab August vermieten. Das Projekt ist bereits weit fortgeschritten. Für den 23. Juni ist das Richtfest geplant. Für die jungen Investoren hat die Bebauung auch eine große persönliche Bedeutung. „Das ist für uns eine Herzensangelegenheit“, sagt Vanessa Jung-Söffing. Die Tochter des früheren Jung am Wall-Eigentümers Walter Jung hat auf dem Vohwinkeler Gelände einen Teil ihrer Kindheit verbracht. Ihr verstorbener Vater bewohnte dort mit der Familie ein großes Eigenheim. Das Gebäude stand nach seinem Tod lange leer und wurde im vergangenen Jahr schließlich abgerissen.

„Wir haben uns durch diese emotionale Verbundenheit natürlich sehr genau überlegt, was hier entstehen soll“, berichtet Vanessa Jung-Söffing. Ganz bewusst richtet sich das Bauprojekt an Familien. „Wir möchten den Bereich damit wieder mit Leben füllen“, erklärt Ehemann Constantin Söffing. Vohwinkel sei beim Thema Wohnen hochattraktiv. „Die Infrastruktur und die Nähe zu Düsseldorf sind sehr spannend“, betont Söffing. Über den nur zehn Gehminuten entfernten Vohwinkeler Bahnhof sei die Nachbarstadt schnell und bequem zu erreichen — bei moderaten Mietpreisen. Die Resonanz auf das Projekt ist nach Aussage der Investoren groß. „Die Hälfte der Häuser ist vergeben“, sagt Constantin Söffing.

Rund vier Millionen Euro investiert die Immobilienverwaltung in das Projekt. Die elf nach KfW 40 Energiestandards geplanten Häuser werden über die Brucher Straße erschlossen. Dort werden auch Garagen und Stellplätze gebaut. Zum Westring hin entsteht ein Grünstreifen. Ab dem Spätsommer sollen die ersten Bewohner einziehen können. „Wir liegen voll im Zeitplan“, sagt Constantin Söffing.

Auch nebenan gehen die Arbeiten an der Goerdelerstraße gut voran. „Das Ausschachten für die Keller ist bald abgeschlossen“, berichtet Architekt Andreas Frixe vom Sonnborner Bau Kontor. Er ist ebenfalls überzeugt vom Vohwinkeler Standortvorteil. Seiner Meinung nach sorgen die Nähe zum Zentrum und das begrünte Umfeld für hohe Lebensqualität. „Gut 50 Prozent der Eigentumswohnungen sind verkauft“, sagt Frixe. Die Stadtteilpolitik begrüßt die Entwicklung am Westring ausdrücklich. „Das zeigt, dass es für Vohwinkel weiter aufwärtsgeht“, sagt Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD). Gerade die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für junge Familien sei ein wichtiger Faktor. „Es ist außerdem sehr erfreulich, dass beide Projekte von Investoren mit einem starken Bezug zu Vohwinkel verfolgt werden“, findet Fragemann.

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