Bauarbeiten Vohwinkel: Ein Großprojekt im Erdreich

Wuppertal · Die WSW arbeiten in Vohwinkel an den Kanälen und sperren Fahrspuren - Gesamtkosten 1,7 Millionen Euro.

 An der Yale-Allee arbeiten die Stadtwerke an einem Bergeschacht.

An der Yale-Allee arbeiten die Stadtwerke an einem Bergeschacht.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die Baustelle sieht auf den ersten Blick unspektakulär aus. Seit letzter Woche arbeiten die WSW im Bereich der Yale-Alle an einem neuen Regenwasserkanal. Der Baustellenbereich ist in einem kurzen Teilstück nur einspurig befahrbar. Starke Verkehrsbehinderungen gibt es daher nicht. Doch der Eindruck einer nur kleinen Maßnahme täuscht. Die Arbeiten sind der dritte und letzte Teil des aufwendigen Entwässerungsprojekts der Stadtwerke im Vohwinkeler Westen. Durch den Bau des neuen Regenkanals wird das klärpflichtige Regenwasser nicht mehr in den Bremkampbach eingeleitet, sondern in das vor einigen Jahren errichtete Regenklär- und Regenrückhaltebecken Vohwinkel-Süd im Bereich der Straße zur Linden. Dafür wird jetzt ein 200 Meter langer Kanal zwischen der Yale-Allee und dem Ludgerweg errichtet. Insgesamt 1,7 Millionen Euro fließen in die Maßnahmen.

Die gute Nachricht für Anwohner, Rad- und Autofahrer: Ein Großteil des Projekts läuft unterirdisch. Die Vohwinkeler Straße, in der die WSW in den letzten Jahren mehrfach tätig waren, ist daher nicht erneut betroffen. Ganz ohne verkehrliche Einschränkungen wird der Abschluss des Projekts allerdings nicht möglich sein.

„In der Yale-Allee arbeiten wir an einem Bergeschacht, von wo aus der Vortrieb läuft“, sagt WSW Projektleiter Carl Bernhard Düsterloh. Dafür seien im ersten Schritt rund drei Monate vorgesehen. Die einspurige Verkehrsführung werde zeitweise mit einer Baustellenampel geregelt. Bei den Anliegern löst das keine größeren Sorgen aus. „Damit können wir leben, wenn die Gesamtmaßnahme dann endlich abgeschlossen ist“, sagt Gregor Schaffert, Inhaber einer Autoreparaturwerkstatt an der Yale-Allee. Er wünscht sich allerdings, dass im Zuge der Maßnahme auch endlich der obere Bereich der Straße saniert wird. „Das wird höchste Zeit“, so Schaffert. Zwischen Januar und Sommer 2021 werden die oberirdischen Arbeiten dann den Ludgerweg bis zum dortigen Sportplatz betreffen. Dabei ist laut Stadtwerken eine sechs- bis achtwöchige Sperrung der Ausfahrt aus dem Ludgerweg in Richtung Vohwinkeler Straße zu erwarten. Der Verkehr wird in dieser Zeit über den Neulandweg und die Haaner Straße umgeleitet. In Gegenrichtung soll die Einfahrt von der Vohwinkeler Straße in den Ludgerweg weiterhin möglich sein. Wann genau die Sperrung der Ausfahrt erfolgen wird, ist noch unklar.

Die Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Bremkamp, Henrike Malangeri zeigt Verständnis für das Entwässerungsprojekt. „Es ist wichtig, dass die Verbindung zum Regenrückhaltebecken endlich hergestellt wird“, betont sie. Der größtenteils unterirdische Vortrieb sei zu begrüßen.

Radfahrer müssen kurz
absteigen und zu Fuß gehen

Während der Bauzeit wünscht sich die Siedlungsvorsitzende eine gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer. Ähnlich sieht es Klaus Lang, Vorsitzender des Allgemeinen-Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) für Wuppertal und Solingen. Die Auswirkungen auf den Radverkehr hält er für überschaubar. „Radfahrer können bei der Sperrung der Ausfahrt zur Vohwinkeler Straße absteigen und das kurze Stück zu Fuß zurücklegen“, erklärt Lang. Der Ludgerweg ist die offizielle Verbindungsstrecke zwischen der Nordbahntrasse und der Korkenziehertrasse entsprechend stark von Radfahrern befahren. „Uns ist bewusst, dass es sich hier um einen sensiblen Bereich handelt, daher bemühen wir uns, die Einschränkungen so kurz und verträglich wie möglich zu halten“, sagt Carl Bernhard Düsterloh.

Zur Verbesserung der Sicherheit des Radverkehrs im Vohwinkeler Westen wird ein Schutzstreifen an der Vohwinkeler Straße zwischen den Einmündungen Ludgerweg, Haaner Straße und Yale-Allee angelegt. Zum Ludgerweg hin soll es außerdem eine Linksabbiegemarkierung auf der Vohwinkeler Straße geben.

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