Viereinhalb Jahre Haft für den Bus-Prügler

Warum der verurteilte 21 Jahre alte Wuppertaler weiter in U-Haft bleibt.

Wuppertal. Zu einer Jugendstrafe von viereinhalb Jahren verurteilte am Mittwoch das Jugendschöffengericht einen 21 Jahre alten Wuppertaler. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der werdende Vater im März vergangenen Jahres einen Busfahrer der Linie 623 beim Zwischenstopp an der Haltestelle Röttgen die Nase zertrümmert und die Armbanduhr gestohlen hat.

Außerdem hat der 21-Jährige im vergangenen November dem Ex-Freund seiner Verlobten (19) auf der Rittershauser Brücke aufgelauert und ihn zusammengeschlagen. Grund: Sein Vorgänger habe die 19-Jährige damals misshandelt. Im Strafmaß enthalten sind auch frühere Verurteilungen des Angeklagten wegen mehrerer Gewalttaten.

Laut Urteil hat der 21-Jährige mit brutaler, krimineller Energie gehandelt. Obwohl der Busfahrer extra angehalten hatte, damit der junge Mann seinen im Bus vergessenen Schlüssel holen konnte, schlug er dem Mann ins Gesicht.

Das blutende Opfer habe er dann noch bestohlen. Zwei Tage später fand sich die Uhr - Wert: 40 Euro - in der Wohnung des Angeklagten. Offenbar war er nicht mehr dazu gekommen, sie gegen Drogen einzutauschen. Der Busfahrer erlitt damals einen Nasen-Trümmerbruch, musste 14 Tage im Krankenhaus behandelt und zweimal operiert werden. Er fiel knapp drei Monate als Fahrer für die Stadtwerke aus.

Der Angeklagte, der seit seiner Festnahme Ende 2007 in U-Haft sitzt, hatte gehofft, dass der Haftbefehl am Mittwoch aufgehoben werde, damit er die Zeit bis zum Haftantritt mit seiner schwangeren Verlobten (19) verbringen könne. Daraus wurde nichts. Das Gericht sieht Fluchtgefahr. Der 21-Jährige bleibt vorerst in U-Haft. Seine Verlobte, die in drei Monaten ihr Kind bekommen wird, weinte bitterlich.

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