WZ Mobil „Vielen ist es schlicht egal, ob sie hier Schaden anrichten.“

Im Burgholz treffen Fußgänger auf Mountainbiker. Am WZ Mobil ist man sich einig: Rücksicht wäre die Lösung.

WZ Mobil: „Vielen ist es schlicht egal, ob sie hier Schaden anrichten.“
Foto: dpa

Wuppertal. Spaziergänger und Radler, Hundebesitzer und Reiter verbringen ihre Freizeit gerne im Wald. Mit etwas Rücksicht aufeinander und die Natur findet jeder seinen Weg und Begegnungen verlaufen konfliktfrei. Zuletzt waren Spaziergängern einzelne Mountainbike-Fahrer aufgefallen, die abseits aller Strecken und in rasantem Tempo unterwegs waren.

„Im Burgholz gibt es immer wieder Strecken, wo Leute wild fahren. Diese Fahrer sind oft unorganisiert und schwer zu erreichen“, betont Stefan Schumann. Als Vorsitzender des RV Adler distanziert er sich ausdrücklich von einem solchen Verhalten. „Es wäre falsch, alle unter dem Begriff Mountainbiker zu fassen. Das sind Einzelpersonen, die sich über soziale Netzwerke zusammenrotten und großen Schaden anrichten.“ Sie anzusprechen und aufzuklären bringt nach seiner Erfahrung nichts. „Es ist ihnen schlicht egal.“

Es habe auch schon Gesprächsrunden mit der Stadt gegeben, doch die Ergebnisse seien im Sande verlaufen, ergänzt Martin Bäppler, selbst leidenschaftlicher Radler. Er beklagt seinerseits, dass die genehmigte Strecke Am Kothen häufig mutwillig zerstört werde. „Junge Fahrer bauen jedes Wochenende daran und bemühen sich um eine friedliche Koexistenz zwischen Spaziergängern und Radlern.“

Nathalie Richarz hat bisher nur positive Erfahrungen gemacht. „Ich bin oft im Burgholz zum Joggen und begegne jedes Mal ein paar Bikern. Sie stören mich aber nicht, sie fahren immer vorsichtig an einem vorbei“, betont die Sportlerin.

Wenn sich alle an die Regeln halten würden, wäre das Miteinander kein Problem, sagt auch Förster Wolfgang Müller. „80 Prozent der Mountainbiker fahren vernünftig. Die anderen 20 Prozent machen denen alles kaputt“, sagt er. Insgesamt sei das aber kein Problem, das ausschließlich das Burgholz betreffe. Das weiß auch Wilfried Bernert. Er ist oft mit einem Therapiefahrrad auf der Nordbahntrasse unterwegs und ärgert sich über das rücksichtslose Verhalten. „Manche Fußgänger laufen zu fünft nebeneinander, so dass man gar nicht vorbei kommt“, berichtet er. Wieder andere Fahrradfahrer kämen schnell von hinten angeschossen und nähmen gar keine Rücksicht auf andere. „Die Strecken sind doch für alle da“, sagt er.

Um ein friedliches Miteinander bemüht sich auch Henrike Mölleken von der unteren Landschaftsbehörde. „Nicht nur die Mountainbiker sind ein Problem“, sagt sie. Es gebe auch Reiter und Hundehalter, die sich nicht an die Regeln hielten. So komme es zu Konflikten. Nach vielen Beschwerden und Schäden habe es runde Tische gegeben, an denen Nutzer des Burgholz mit den Behörden ins Gespräch kommen konnten. Auch eine erlaubte Strecke für Mountainbiken wurde gesucht und Am Kothen gefunden „Wir sind sehr froh, dass die Sportler immer mehr zu Gesprächen bereit sind.“

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