Festjahr Viele Veranstaltungen zu jüdischem Leben in Deutschland

Wuppertal · Im Rahmen des bundesweiten Festjahrs „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ finden in Wuppertal 20 Veranstaltungen statt.

 Das älteste Zeugnis für die Anwesenheit von Juden in Wuppertal stammt von 1691 – somit können mindestens 200 Jahre jüdisches Leben in Wuppertal gefeiert werden.

Das älteste Zeugnis für die Anwesenheit von Juden in Wuppertal stammt von 1691 – somit können mindestens 200 Jahre jüdisches Leben in Wuppertal gefeiert werden.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Im Rahmen des bundesweiten Festjahrs „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ finden in Wuppertal 20 Veranstaltungen statt. Dazu gehören Lesungen, Konzerte, ein Film, Workshops, Seminare und viele Vorträge. Inhaltlich geht es um die Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Deutschland, im Rheinland und in Wuppertal, um jüdisches Alltagsleben, Kirchenarchitektur, Musik und Bibel-Auslegung.

Schon seit mindestens 1700 Jahren leben Juden nördlich der Alpen, nachweisbar an einem Dokument des Kaisers Konstantin aus dem Jahr 321. Das wird aktuell in ganz Deutschland gefeiert. Das älteste Zeugnis für die Anwesenheit von Juden in Wuppertal stammt von 1691 – somit können mindestens 200 Jahre jüdisches Leben in Wuppertal gefeiert werden. Das erste Zeugnis bezieht sich auf Isaac Meyer, vermutlich ein Pferdehändler, der für einige Jahre eine Aufenthaltsgenehmigung erwarb.

Viel Zuwanderung gab es ab 1800, als Barmen und Elberfeld zu boomen begannen. Höher als ein Prozent war der jüdische Bevölkerungsanteil an der Wupper (und im gesamten Deutschen Reich) allerdings nie.

Die Veranstaltungen in Wuppertal stehen unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Uwe Schneidewind. Die Stadt Wuppertal unterstützt die Veranstaltungsreihe mit einem finanziellen Beitrag.

Ziel ist, auf den deutsch-jüdischen Alltag aufmerksam zu machen, auf das Miteinander von Christen und Juden, auf die Gegenwart jüdischen Lebens in einer vielfältigen Gesellschaft. Das Festjahr soll auch in Wuppertal zu einem Perspektivenwechsel beitragen: Schulbücher erzählen jüdische Geschichte nur sehr ausschnitthaft als Geschichte von Verfolgung und Völkermord, Kulturveranstalter vermitteln Bilder von Juden als jiddische Klezmermusiker, in der aktuellen Berichterstattung kommen sie oft als fanatische Siedler oder unbelehrbare Fromme vor. Dass die Wirklichkeit ganz anders aussieht, was es über das Judentum, jüdische Kultur und jüdisches Leben zu erzählen gibt, sollen die Veranstaltungen vermitteln.

Veranstalter sind unter anderem die Begegnungsstätte Alte Synagoge, die Universität, der Evangelische Kirchenkreis, der Konzertchor Wuppertal, das Katholische Bildungswerk, die Kirchliche Hochschule und das Landgericht.

Das Programm gibt es gedruckt in der Begegnungsstätte Alte Synagoge und auf

(kati)
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