Viel Silvester-Müll — aber auch disziplinierte Wuppertaler

Die Straßenreinigung beseitigte allein am Neujahrstag rund 90 Kubikmeter Feier-Reste.

Knaller-Reste, leere Flaschen und ganze Batterie-Verpackungen: Böller und Raketen haben in der Silvesternacht nicht nur für krachendes Feuerwerk und allerhand Partyspaß gesorgt, sondern tonnenweise Müll produziert: „Wir waren am Neujahrsmorgen in Sonderschichten unterwegs und haben zunächst einmal besondere Feier-Treffpunkte gereinigt“, berichtet Uwe Lünenschloß, Abteilungsleiter für Straßenreinigung und Müllabfuhr beim städtischen Eigenbetrieb ESW. „So zum Beispiel die Nordbahntrasse im Bereich Steinweg-Viadukt oder Tanztunnel, dazu die beiden Innenstädte Barmen und Elberfeld.“

Ab 8 Uhr sei man unterwegs gewesen, „zu früh sollte es am Neujahrsmorgen nicht sein“, sagt Lünenschloß, „wir wollten die Leute ja nicht unbedingt wecken“, scherzt er.

Im Einsatz gewesen seien sechs Kehrmaschinen, sieben Pritschenwagen und 32 Handreiniger, die etwa 90 Kubikmeter an Hinterlassenschaften aufgenommen hätten.

Und so präsentierte sich beispielsweise die Elberfelder Fußgängerzone rund um Hauptbahnhof und Poststraße Besuchern und Passanten am Neujahrsvormittag bereits gesäubert und weitgehend müllfrei.

In den Stadtteilen habe man am 1. Januar auch noch Bereiche wie den Vohwinkeler Stationsgarten oder die Heckinghauser Straße geschafft: „Der Rest erfolgt in der turnusmäßigen Straßenreinigung, wird also nach und nach erledigt.“

Wann welche Straße als Nächstes sauber gemacht werde, richte sich nach dem Reinigungsplan beziehungsweise der entsprechenden Reinigungsklasse.

Allerdings seien auch die Anwohner gefragt, betont Lünenschloß: „Wir haben ja vor Weihnachten einen Aufruf an die Bevölkerung gestartet mit der Bitte, uns doch zu unterstützen und den eigenen Feuerwerks-Müll auch selbst zu beseitigen. Dieser Bitte sind viele Wuppertaler nachgekommen, das ist sehr erfreulich.“ Und zwar verteilt übers ganze Stadtgebiet hätten sich Feiernde diszipliniert gezeigt — nicht nur in den vermeintlich-tatsächlich gutbürgerlichen Vierteln seien Straßenzüge nach der Feierei aufgeräumt worden.

Das bestätigt auch eine Anwohnerin der Borkumer Straße, die am Neujahrs-Nachmittag festgestellt hat, „dass die Nachbarn ihren Müll beseitigt haben“, wie sie sagt: „In der Nachbarstraße sah es deutlich schlimmer aus.“

In Wohngebieten müsse zwischen geparkten Autos oftmals von Hand gefegt werden, sagt Uwe Lünenschloß. Besonders die Batteriefeuerwerks-Reste stellten eine Herausforderung dar, denn die Kehrmaschinen können sie nicht aufnehmen — „die müssen alle mit der Hand aufgesammelt werden.“ Mit Glasscherben habe man vergleichsweise weniger zu tun gehabt, da meist ganze Flaschen zum Abschießen der Raketen genutzt würden. Und die werden dann gern einfach auf der Straße „vergessen“.

Gefühlt sei es etwas weniger Feuerwerks-Müll als sonst gewesen, glaubt Lünenschloß: „Der Eindruck könnte jedoch auch mit dem Wetter zusammen hängen — es war am Silvesterabend ja stürmisch und regnerisch, da hatte manch einer vielleicht doch keine Lust, vor die Tür zu gehen.“

Gesondert entsorgt werden müssen die aufgekehrten Reste laut ESW nicht: „Sie wandern ganz normal in die Müllverbrennung.“

Kein bisschen lustig, sondern höchst problematisch sei der „Spaß“, Böller in Container zu werfen, die an vielen Stellen im Stadtgebiet für Glas und Papier bereitstehen: Gleich elf Container an verschiedenen Standorten hätten in der Neujahrsnacht gebrannt und seien beschädigt worden.

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