Verein sucht Felswand zum Klettern

Naturgestein in der Bramdelle könnte eine Alternative zum Felsen im Höfen sein. Doch auch das steht unter Naturschutz.

Verein sucht Felswand zum Klettern
Foto: Stefan Fries

Barmen. Es gibt noch kein Konzept, aber die Idee ist in der Welt. Die Sektionen Barmen und Wuppertal im Deutschen Alpenverein (DAV) suchen in Wuppertal einen Felsen zum Klettern. Eine Überlegung ist, die Felswände im Höfen für die Sportler aufzubereiten (WZ berichtete). Eine andere Idee ist, in der Bramdelle eine Kletterroute zu errichten. „Für Naturfreunde und Kletterer ist es ein Bedürfnis nicht nur an künstlichen Wänden zu klettern, sondern auch am Fels“, sagt Andreas Schlenkhoff, Vorsitzender der DAV-Sektion Wuppertal. Die Bramdelle hätte zudem den Vorteil, dass er für Jugendliche über die Nordbahntrasse gut erreichbar wäre.

Derzeit wird der Bereich an der Bramdelle beräumt. Das heißt, lose Teile werden aus der Felswand herausgeschlagen. Außerdem werden Bäume entfernt, die im Felsen wurzeln. Aber auch nach der Beräumung müssten die DAV-Sektionen mehrere Hürden nehmen, um in der Bramdelle eine Kletterroute errichten zu dürfen. Die Bramdelle ist genauso wie die Felswand im Höfen als Naturdenkmal im Geoportal der Stadt eingetragen. Hier wächst der Hirschzungenfarn, eine sehr seltene Farnart. „Für eine andere Nutzung bräuchte man eine Befreiung nach dem Landesnaturschutzgesetz“, sagt Martina Eckermann, Sprecherin der Stadt Wuppertal. Darüber müsste der Landschaftsbeirat und der Umweltausschuss befinden.

Seit Januar 2017 ist das neue Landesnaturschutzgesetz in Kraft. Seitdem muss auch die Bezirksregierung als höhere Naturschutzbehörde mitentscheiden. „Oberbürgermeister Mucke findet das Projekt großartig“, sagt Eckermann. Die Stadt wolle dem DAV gerne eine Kletterroute ermöglichen. Im Zuge des Projektes Nordbahntrasse sei vorgesehen, verschiedene Nutzungen wie zum Beispiel Parcours zu haben. Zugleich verweist Eckermann darauf, dass es wichtig sei, alle Interessen zu berücksichtigten. Damit meint sie nicht nur den Naturschutz, sondern auch Radfahrer der Nordbahntrasse, denen die Kletterer in die Quere kommen könnten. „Gerade bei schönem Wetter herrscht dort Hochbetrieb“, so Eckermann. Deshalb müsse man beide Bereiche deutlich voneinander trennen.

Die Sektionen des DAV wollen warten bis die Sanierungsarbeiten an der Bramdelle abgeschlossen sind. „Es ist noch zu früh, um konkret zu werden“, sagt Schlenkhoff. Zunächst steht auch noch ein anderer Termin an: im Mai wird zunächst der Antrag für die Felswände im Höfen im Umweltausschuss beraten. Danach entscheidet die Bezirksregierung, ob das Naturdenkmal für den Klettersport befreit wird.

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