Verein Pechpfoten verbucht schon 20 „Glücksfelle“

Seit der Gründung im Februar 2016 vermitteln die Ehrenamtlichen mit Erfolg Hunde und Katzen, die ein neues Zuhause benötigen.

Verein Pechpfoten verbucht schon 20 „Glücksfelle“
Foto: Kirsten Wennmann/Pechpfoten

Dixon ist ein ganz lieber Hund, aber er hat die falschen Vorfahren: In seiner Ahnenreihe gibt es wohl auch Kampfhunde. Dank der Hilfe des Vereins „Pechpfoten“ hat der kleine, kräftige Vierbeiner jetzt eine liebevolle und fachkundige Besitzerin gefunden.

Das ist einer von zwanzig Fällen, in denen der Verein im vergangenen Jahr dafür sorgen konnte, dass ein Tier ein gutes Zuhause bekommt. Vor einem Jahr gründete sich der Verein, der mit Hilfe moderner Medien Hunde und Katzen vermittelt, aus „Pechpfoten“ „Glücksfelle“ macht. Gründerin war Tierheilpraktikerin Anke Süper (53). Sie nahm sich Organisationen zum Vorbild, die Hunde aus dem Ausland nach Deutschland holen, unter anderem per Facebook neue Besitzer für die Tiere finden. Sieben Mitstreiter fand sie, die mit ihr im letzten Februar den Verein gründeten. Auf der Homepage und dem Facebook-Profil des Vereins stellen sie mit originell formulierten Texten und Bildern Hunde und Katzen vor, für die sie neue Besitzer suchen, oder die entlaufen sind. Zwanzig Mal konnte der Verein seitdem entweder neue Herrchen oder Frauchen finden oder die Tiere zu ihren Besitzern zurückbringen. Und die Zahl der Mitglieder ist inzwischen auf 24 gestiegen.

Dixon wurde von seinem ersten Herrchen „Ares“ genannt. Woher genau der Hund stammt, weiß Anke Süper nicht genau. „Aus dem Internet“, habe es geheißen. Und ein Alauntbull-Mix sollte es sein. Papiere gibt es aber nicht. Als die neue Freundin des ersten Besitzers den Hund nicht mochte, holte ihn dessen Schwester nach Wuppertal. Als Alleinerziehende hatte sie aber nicht viel Zeit für den neuen Hausgenossen, das Gassigehen fiel viel zu kurz aus für den Hund voller Energie. Zudem wurde das Veterinäramt auf den Hund aufmerksam, war überzeugt, dass es sich um einen Kampfhund handelt, und verlangte einen Sachkunde-Nachweis sowie erhöhte Hundesteuer. Es drohte Beschlagnahme.

Da erfuhr der Verein Pechpfoten von dem Problemfall. Er besorgte eine professionelle Gassi-Geherin. Christina Müller-Bartels, Inhaberin des Tierbetreuungsunternehmens „Pfötchenzeit“ in Sprockhövel, verliebte sich in ihren Schützling und hat ihn nun kurzerhand bei sich aufgenommen. Weil sie auch einen Sachkundenachweis für Kampfhunde hat, sind die Vorfahren kein Problem. Statt des Namens Ares (griechischer Gott des blutigen Kriegs) wählte sie Dixon.

Bei Barry, einem Beagle, war auch dringend Hilfe gefragt. Seine Besitzer, ein älteres Ehepaar, konnten dem Hund ebenfalls nicht den Auslauf bieten, den er brauchte. Fütterten ihn dafür über Gebühr. Barry wurde dicker, bewegungsfauler und schwerer. Damit konnten Herrchen und Frauchen ihn kaum noch halten, wenn er sich doch mal bewegen wollte. Für Barry fand der Verein eine Pflegefamilie, und eine Studentin bringt ihn jetzt ordentlich auf Trab, besucht mit ihm die Hundeschule.

Für die weitere Arbeit sucht der Verein Familien, die bereit sind, als Pflegestellen für Hunde und Katzen zur Verfügung zu stehen. Dort sollen die Tiere eine Weile versorgt werden, bis der Verein neue Besitzer gefunden hat. Über finanzielle Unterstützung freuen sich die Tierschützer ebenfalls. Auf dem Spendenportal gut-fuer-wuppertal.de kann man unter anderem für den Aufbau eines Medizintopfes spenden, aus dem medizinische Hilfe für Pechpfoten bezahlt werden soll.

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