Verein Neue Ufer rettet historisches Geländer und hofft auf Käufer

Die Stadt wollte das eiserne Gitter vom Wupperufer an der Friedrich-Ebert-Straße verschrotten. Es entsprach nicht mehr den Vorschriften.

Elberfeld. Seit Dajana Meier und ihre Mitstreiter im Verein Neue Ufer in der WZ gelesen hatten, dass die Stadt die Stützmauer an der Wupper an der Friedrich-Ebert-Straße erneuern will, hatten sie ein Auge auf das alte Geländer geworfen. Jetzt haben sie es eingelagert und hoffen auf eine angemessene neue Verwendung.

„Wir wollten die Dinger vor der Zerstörung retten“, erklärt Dajana Meier. „Wir haben nicht so viel, mit dem man sich identifizieren kann, deshalb sollte man so etwas erhalten.“ Die Kreuzform sei ein typisches Gründerzeitmotiv, das Emblem im Kreuzungspunkt etwas Besonderes: „Das gibt es nur noch selten.“ Über die Qualität kommt sie ins Schwärmen: „Das ist massives Eisen, echte ,Vorkriegsware’“. Das Geländer habe 100 Jahre gehalten und hätte das ihrer Meinung noch mal 100 Jahre, wenn es restauriert worden wäre.

Das sieht Nicola Wessels, Projektleiterin bei der Stadt, anders: „Das war nicht mehr als Geländer geeignet.“ Es sei komplett verrostet. Ohnehin entsprach es nicht mehr den Vorschriften, so dass es bei der anstehenden Sanierung von Mauer und Geländer erneuert werden musste. Unter anderem waren die Lücken zu groß, so dass Kinder hindurch passten. Zum anderen soll es verhindern, dass Autos von der Straße in die Wupper fallen.

All das wird das Stahlgeländer erfüllen, das in den neuen Betonbalken der Stützmauer montiert wird. Die Elemente werden wieder das diagonale Kreuz enthalten, ein Stahlseil wird Fahrzeuge vor dem Absturz sichern. Betonelemente werden die Stützen der Schwebebahn schützen. Die Arbeiten haben im April begonnen, sollen im Oktober fertig sein. Die Maßnahme kostet insgesamt 700 000 Euro.

Einige Ausgaben hatte auch der Verein Neue Ufer, denn er ließ die 140 Meter Geländer auf eigene Kosten abmontieren — für rund 3500 Euro. Jetzt warten die jeweils sechs Meter langen Teile eingelagert auf einen neuen Einsatz als Gartenzaun oder Deko-Element. Dajana Meier hat zur Probe Fotos an den Unternehmerverband Historische Baustoffe geschickt und in wenigen Stunden mehrere Angebote erhalten — bis zu 100 Euro pro Meter. „Das ist natürlich ein Index für den Wert.“ Die Angebote seien aus Süd- und Ostdeutschland gekommen. Lieber würde sie das Geländer in Wuppertal verkaufen. Aber das Wichtigste sei: „Wir wollen die erreichen, die das Geländer auch zu schätzen wissen.“ Wer Interesse hat, kann sich melden bei

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort