Wuppertal Verein Neue Ufer: Brutplatz für Ente Elli am Flutufer

Der Verein Neue Ufer will dafür sorgen, dass der Vogel in Zukunft sicher am Flutufer brüten kann.

Wuppertal: Verein Neue Ufer: Brutplatz für Ente Elli am Flutufer
Foto: Andreas Fischer

Elberfeld. Ein weiteres Jahr, eine weitere Brut, eine weitere Enttäuschung: Die standorttreue Ente Elli versucht schon im dritten Jahr in Folge, in den Blumenkästen am Flutufer der Wupper ihre Jungen auszubrüten. Dabei wird sie jedoch immer wieder gestört. Mit einem speziell für die Ente angefertigten Häuschen wolle der Verein Neue Ufer Wuppertal dem Tier nun einen sicheren Brutplatz zwischen Morian- und Wesendonkstraße anbieten, erklären die Mitglieder Dajana Meier und Elmar Weber.

Eigentlich brüten Enten auf dem Boden. Das ist jedoch im Fall von Elli aufgrund der Ratten am Wupperufer nicht möglich. An ihrem Standort kommen deshalb nur die Blumenkästen hinter dem Parkhaus Hofaue als Brutstätte in Frage. Zwischen den Osterglocken scheint die Stockente dort ungestört zu sein, zumindest bis neugierige Passanten auf sie aufmerksam werden.

Im vergangenen Jahr gelang es Elli dennoch, acht Küken erfolgreich auszubrüten. Diese wurden aber auf Hinweis eines gut meinenden Passanten, der die Entenmutter nicht auffinden konnte, von der Feuerwehr in einen sicheren Teich umgesiedelt, sagt Meier. Als Elli zurück an ihren Brutplatz kam, konnte sie ihre Jungen nicht mehr auffinden.

Elmar Weber

Auch in diesem Frühjahr versuchte die Ente, vier Eier auszubrüten — wieder ohne Erfolg. Diesmal seien die Eier gestohlen worden, so der Verein, der deshalb schnell reagieren wollte. Am Dienstag montierten die Mitglieder dann in einer Höhe von 2,50 Meter die „Villa Elli“. Ausgefüllt mit Gras und Heu soll das Häuschen eine sichere Unterkunft für die Stockente bieten.

Die Villa für Ente Elli entstand ursprünglich als eine Schreinerübung der Gesellschaft für berufliche Aus- und Weiterbildung und wurde dem Verein gespendet. Ehrenamtlich brachte Ulrich Schmidt, professioneller Fassadenkletterer, das Häuschen an: „Ulrich ist unser Retter, ohne ihn wäre es undenkbar gewesen, das Projekt so schnell zu realisieren“, erläutert Dajana Meier, Vorsitzendevon Neue Ufer.

„Mit der Unterkunft versuchen wir, der Ente eine Alternative zu bieten“, sagt der Wupperpate Elmar Weber. Die Kanzlei, in der er als Anwalt tätig ist, liegt gegenüber der Brutstätte des Tieres. Man hoffe, dass das Häuschen spätestens nächstes Jahr von Elli angenommen wird.

Johannes Huhn, Ornithologe des Naturwissenschaftlichen Vereins Wuppertal, befürwortet die Idee. Grundsätzlich solle man es der Ente überlassen, einen geeigneten Brutplatz zu finden. Aber in diesem Bereich sei es einen Versuch wert, ihr eine Alternative anzubieten, gerade weil es sich um ein städtisches Gebiet handelt.

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