Verbraucherzentrale warnt vor Intenet-Abzocke

EIne Firma verschickt Zahlungsforderungen ohne rechtliche Grundlage.

Wuppertal. Eine böse Überraschung haben in den vergangenen Wochen Dutzende Wuppertaler erlebt, die auf die Masche eines dubiosen Internet-Dienstleisters hereingefallen sind. Sie haben sich auf der Community-Website "nachbarschaftspost.com" mit Name und Kontaktdaten eingeloggt.

Kurze Zeit später wurden sie aufgefordert, von nun an für zwei Jahre monatlich neun Euro zahlen zu müssen - ohne vorher darauf hingewiesen worden zu sein, dass die Nutzung der Seite ein kostenpflichtiges Abo nach sich zieht.

Die Wuppertaler Beratungsstelle der Verbraucherzentrale warnt davor, der Zahlungsforderung nachzugehen. "Sie steht auf keiner rechtlichen Grundlage.

Die Firma, die dahinter steckt, verstößt gegen die Informationspflicht, weil sie die die Kosten nicht eindeutig kenntlich macht", sagt Marlene Pfeifer, Leiterin der Beratungsstelle. Um die Zahlungsverweigerung juristisch abzusichern, sollten Betroffene einen Widerruf an den Anbieter verschicken. Ein entsprechender Musterbrief lässt sich auf der Website der Verbraucherzentrale herunterladen.

Die Internet-Abzocker gehen raffiniert vor, um User in die Falle zu locken: Das Opfer erhält einen automatisierten Telefon-Anruf, in dem es darauf hingewiesen wird, dass ein "Nachbar" eine Nachricht hinterlegt habe. Um die Nachricht abzuhören, müsse man sich auf "nachbarschaftspost.com" einloggen. Wer dies dann auch macht, ist den Gaunern schon auf den Leim gegangen.

Die Verbraucherzentrale NRW befürchtet, dass die Fälle in den kommenden Wochen nicht abreißen werden. Die Macher der Seite hätten ihr Abzock-System gerade erst gestartet, heißt es. Die Firma hinter dem System, die sich "Connection Enterprises Ltd." nennt und als Sitz die "Virgin Islands" angibt, operiert dabei freilich nicht nur in der Region - sie geht deutschlandweit vor.

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