Freizeit Veralteter Filter gefährdet die Saison im Freibad Eckbusch

Eckbusch.  · Die Anlage ist marode und muss dringend saniert werden. Der Förderverein schätzt die Kosten auf rund 100 000 Euro.

 Jahr für Jahr unterzeichnen der Förderverein des Freibads und die Stadt, hier Frank Mühlhoff (r.) und Sportdezernent Matthias Nocke, den Pachtvertrag für das Freibad Eckbusch. Nocke hat Unterstützung für die Sanierung zugesagt.

Jahr für Jahr unterzeichnen der Förderverein des Freibads und die Stadt, hier Frank Mühlhoff (r.) und Sportdezernent Matthias Nocke, den Pachtvertrag für das Freibad Eckbusch. Nocke hat Unterstützung für die Sanierung zugesagt.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Es sind dunkle Wolken, die nicht nur wegen des herbstlichen Wetters über dem Freibad Eckbusch aufziehen. Obwohl die diesjährige Saison die zweiterfolgreichste überhaupt war, blicken die Ehrenamtler mit großer Sorge in die Zukunft. Grund ist der schlechte Zustand der Filteranlage. Die alte Technik aus den 70er und 80er Jahren muss aufwendig saniert werden. Hinzukommt die notwendige Reparatur der Wasserleitung, die durch einen Rohrbruch stark beschädigt wurde. All das ist mit hohen Kosten verbunden. Der Förderverein schätzt die erforderliche Investitionssumme auf rund 100 000 Euro.

Dieser Betrag geht weit über die Leistungsgrenze der eigenverantwortlichen Betreiber hinaus. Der Verein ist daher dringend auf Spenden angewiesen. Dabei drängt die Zeit, denn die Arbeiten können aus technischen Gründen nicht in der Winterkälte ausgeführt werden. Kommt das notwendige Geld nicht rechtzeitig zusammen, wäre die nächste Saison laut Vorstand gefährdet. „Die Lage ist ernst“, betont Yannick Bartsch vom Förderverein. „Der Filter wird einen weiteren Sommer definitiv nicht überstehen“, stellt er klar. Das würde wiederum die Schließung des Freibads und damit Einnahmeverluste in erheblichem Ausmaß bedeuten. „Wir haben immer gesagt, dass die Saison nur eröffnet wird, wenn vorher eine solide Finanzierung steht“, erläutert Yannick Bartsch. Bei einem defekten Filter wären die Rahmenbedingungen dafür nicht gegeben.

Förderverein glaubt nicht,
dass die Kosten sinken werden

Immerhin gebe es bereits positive Signale bezüglich einer entsprechenden Spendenbereitschaft und auch eine Spezialfirma für die Ausführung habe sich gefunden. Es handelt sich dabei um das Unternehmen, das auch schon die Filtersanierung im Freibad Vohwinkel durchgeführt hat. Auch hier hatte die Reparatur der Anlage den Weiterbetrieb gefährdet. Am Ende erwies sich die Instandsetzung mit „nur“ 27 000 Euro aber weniger kostspielig, als ursprünglich angenommen. „So viel Glück werden wir nicht haben“, sagt Yannick Bartsch. Der Filter am Eckbusch sei äußerst marode und eine Sanierung entsprechend aufwendig.

Für die ehrenamtlichen Helfer dämpft das erheblich die Freude über die guten Saison 2019. Obwohl das Bad durch den Rohrbruch einige Tage geschlossen werden musste, sei die Besucherresonanz äußerst erfreulich gewesen. Der Förderverein könne daher zur Finanzierung der kommenden Reparaturen betragen. Außerdem sei eine Eigenleistung der Mitglieder bei den Arbeiten geplant. Trotzdem ist noch ein erheblicher Betrag zu stemmen. Dafür bleibt dem Verein nur bis Ende November Zeit. „Uns ist klar, dass das sehr ambitioniert ist, aber wir haben keine andere Wahl“, betont Yannick Bartsch. Er hofft auf eine breite Unterstützung durch Spenden und Sponsoren.

2011 hat der Förderverein das Bad komplett mit allen Rechten und Pflichten übernommen. Insgesamt bemühen sich die Ehrenamtler aber schon seit fast 30 Jahren um die beliebte Einrichtung. „Wenn wir den finanziellen Gegenwert aller unserer Arbeitsstunden und Investitionen zusammenrechnen würden, kämen wir locker auf einen zweistelligen Millionenbetrag“, macht Frank Mühlhoff vom Vorstand deutlich. Das Freibad habe für das Quartier eine wichtige Bedeutung. Dabei reiche die Spanne vom sozialen Frieden bis zur Aufwertung der Grundstückpreise für Immobilien. Vor diesem Hintergrund möchte auch die Stadt eine Schließung unbedingt vermeiden. „Wir prüfen gerade alle Optionen und sind zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden werden kann“, sagt Sportdezernent Matthias Nocke. Dabei schließt er auch eine finanzielle Unterstützung etwa über Drittmittel nicht aus.

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