Wuppertal Utopiastadt: Der Wartesaal zum großen Glück

Utopiastadt freut sich über Förderung der NRW-Stiftung — und plant ihren Veranstaltungssaal.

Harry K. Voigtsberger (r.) , Präsident der NRW-Stiftung, überreichte am Dienstag den Förderbescheid an David J. Becher vom Förderverein Utopiastadt.

Harry K. Voigtsberger (r.) , Präsident der NRW-Stiftung, überreichte am Dienstag den Förderbescheid an David J. Becher vom Förderverein Utopiastadt.

Foto: afi

Mirke. Ziemlich zugestellt ist er momentan, der ehemalige Wartesaal der ersten Klasse im Bahnhof Mirke. Kisten und Möbel, wohin man schaut. Teilweise noch Überbleibsel aus der Nutzung als Theater, die aber auch schon Jahre zurückliegt. „Wuppertals schönster Lagerraum.“ So nennt ihn jedenfalls David J. Becher, einer der drei Vorsitzenden des Fördervereins Utopiastadt. Doch damit soll bald Schluss sein, die Utopisten wollen das Kleinod im Denkmal wieder glänzen lassen.

Wuppertal: Utopiastadt: Der Wartesaal zum großen Glück
Foto: Andreas Fischer

Insgesamt gut vier Millionen Euro steckt die dazugehörige Utopiastadt gGmbH in die Restaurierung des Mirker Bahnhofs, gefördert durch ein Städtebauförderprogramm des Landes und die Stadt. 200 000 Euro gibt es außerdem von der NRW-Stiftung, speziell für den alten Wartesaal, der auf seine Wiederbelebung als Veranstaltungsraum wartet. Die frohe Kunde gab es bereits vor Weihnachten, Stiftungspräsident Harry K. Voigtsberger, überbrachte am Dienstag allerdings persönlich den Förderbescheid — und sah sich bei der Gelegenheit natürlich auch an, was die Utopisten bisher schon geleistet haben.

Der ehemalige NRW-Bauminister zeigte sich sichtlich beeindruckt beim Rundgang durch die Utopiastadt. Der Name des Vereins sei Programm, lobte er. „Das ist etwas Besonderes, Erhalt durch Nutzung“, erklärte er. Genau die Art von Engagement von Bürgern, die die Stiftung gerne fördere. Das Projekt sei ein Kraftakt, auf den sich nicht viele einlassen würden. „Ein Beispiel für andere, was wir dringend brauchen.“ Der Wartesaal „wertet den ganzen Stadtteil auf, wenn er fertig ist“.

Bis dahin braucht der gut 140 Quadratmeter große Raum aber noch einiges an Zuwendungen. Drei Jahre werde man wohl beschäftigt sein, schätzt Ralf Glörfeld vom Förderverein. „An den Außenwänden gibt es einiges zu tun“, sagt er und zeigt unschöne Stellen. Auch der Boden sei teilweise marode. „Was historisch ist, werden wir aber versuchen zu erhalten“, bekräftigt er. Aber auch, dass der Wartesaal „kein Museum wird. Wir wollen hier wirklich Veranstaltungen machen“.

In diesem Jahr sollen die Arbeiten auf jeden Fall starten, „das Gerüst wird stehen“, verspricht Becher. Die Sanierung des Gesamtkomplexes wird der Verein „im laufenden Betrieb durchführen“. Sprich: Das Café Hutmacher und Reparaturwerkstätten, die sich ebenfalls im Bahnhof befinden, sollen ganz normal weiterlaufen, so Becher.

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