Urlaubslektüre: Eine Vorliebe für Regionalkrimis

Der Koffer ist gepackt, aber die richtige Urlaubslektüre fehlt noch? Wuppertals Buchhändler haben da ein paar Tipps.

Urlaubslektüre: Eine Vorliebe für Regionalkrimis
Foto: dpa

Wuppertal. Urlaubszeit ist Lesezeit. Egal ob im Strandkorb an fremden Gestaden, im Park oder auf dem heimischen Balkon: für die meisten gehört eine angenehme Lektüre zur Entspannung. Zwar sind, was die Auswahl der Buch-Kategorien angeht, die Geschmäcker verschieden, aber ein Trend ist doch zu erkennen: Die Vorliebe für Regionalkrimis, vor allem für solche, die gerade in der Gegend spielen, die man bereist. Da spielt der Wiedererkennungswert eine große Rolle.

Man hat fast das Gefühl, dass man selbst mitspielt, wenn man beispielsweise auf Wangerooge die Kneipe betritt, in der der Täter ein Bier getrunken hat. So wie bei den Nordsee-Krimis von Klaus-Klaus-Peter Wolf. Ähnlich wie die in Bayern spielenden, sehr authentisch wirkenden Bücher von Andreas Föhr oder Nicola Förg. „Leichte Kost wird zwar bevorzugt“, sagt Christiane Demuth in der Bücherei Mackensen an der Friedrich-Ebert-Straße. Regional-Krimis, „aber es werden auch Bücher mit Tiefgang verlangt.“

Michael Kozinowski, der Inhaber der Buchhandlung, hat zum Urlaub extra eine Empfehlungsliste für die Kunden parat. Nummer eins: „Der Weg zum Glück“ von Louise Miller. „Natürlich gehen die Titel, die auf der Bestsellerliste stehen, immer, aber wir haben einen besonderen Service für unsere Leser, nämlich einen Tipp des Monats, der nicht unbedingt in den Bücher-Hitparaden aufgeführt ist“, verrät Susanna Erb von der Ronsdorfer Bücherstube an der Staasstraße. „Das ist im Juli das neueste Buch von Kunt Haruf ,Unsere Seelen bei Nacht’. Unsere Kunden freuen sich darüber und nehmen unseren Rat gern an.“

Sabine Guthseel von der Cronenberger Buchhandlung Müller-Nettesheim nennt als erstes „Bretonisches Leuchten“, der französische Kriminalroman des Schriftstellers mit dem Pseudonym Jean-Luc Bannalec. „Das ist der sechste bretonische Krimi über den Kommissar Dupin — und er wird ständig verlangt. Aber auch Frauenromane, zum Beispiel von Charlotte Link.“

Ursula Schleu-Behle, die Buchhändlerin an der Berliner Straße, hat in Oberbarmern eine Vorliebe für Romantisches und den neuesten historischen Roman von Rebecca Gable´“Die fremde Königin“ ausgemacht. „Gute Reiseführer natürlich und je nachdem, wohin die Menschen reisen, da sollen auch möglichst die Bücher spielen“, erklärt Sabine Zupan von Bücher Köndgen auf dem Barmer Werth. „Venedig-Reisende verlangen etwas von Donna Leon, Nordseefahrer Bücher von Klaus-Peter Wolf. Großen Zuspruch findet auch ,Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg’ von Jenny Colgan, eine Fortsetzung von ,Die kleine Bäckerei am Strandweg’.“

Jane Austen ist am 18. Juli 1817, also vor 200 Jahren gestorben, und ihre Werke sind so beliebt wie nie zuvor“, berichtet Christa Teufel von der Buchhandlung Jürgensen in Vohwinkel. „Namhafte Schriftsteller greifen ihre Motive und Geschichten auf und versetzen sie in die Gegenwart. So wie Curtis Sittenfeld mit seinem Buch ,Vermählung’.“ Beliebt bei den Vohwinklern ist auch „Das Leben fällt, wohin es will.“ Darin wird unter anderem der Rat gegeben: „Wenn Dir das Wasser bis zum Hals steht, solltest Du den Kopf nicht hängen lassen.“ Das sollte man denn auch im Badeurlaub beherzigen.

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