Update: Ikea setzt Expansion in Deutschland fort - im Ruhrgebiet und Wuppertal

Der schwedische Möbelriese Ikea geht in Deutschland massiv auf Expansionskurs. Zu den aktuellen Schwerpunkten soll das Ruhrgebiet gehören. Nicht nur Möbelhändler müssen sich auf eine zunehmende Konkurrenz von Köttbullar und Co. einrichten.

Ikea will in Deutschland wachsen - auch Wuppertal soll einen Standort erhalten.

Ikea will in Deutschland wachsen - auch Wuppertal soll einen Standort erhalten.

Foto: dpa

Essen (dpa). Neue Runde im Kampf um die Vorherrschaft im deutschen Möbelhandel. Mit einer millionenschweren Expansionsoffensive will der schwedische Möbelriese Ikea die Vorherrschaft auf seinem wichtigsten Auslandsmarkt deutlich ausbauen. Am Dienstag kündigte das Unternehmen die Eröffnung von sechs neuen Möbelhäusern in Nordrhein-Westfalen an. Schwerpunkt dabei soll das Ruhrgebiet sein.

Neben neuen Standorten in Wuppertal, Bottrop sowie in den Regionen Bochum/Herne und Castrop-Rauxel seien Ersatzbauten für vorhandene Häuser an den Standorten Essen und Kaarst geplant, hieß es. Das Unternehmen bezifferte die Investitionen auf rund 400 Millionen Euro in NRW, davon etwa 250 Millionen Euro im Ruhrgebiet. Insgesamt sollen rund 750 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Mittelfristig will der schwedische Möbelriese die Zahl seiner deutschen Möbelhäuser von derzeit 48 auf bis zu 70 deutlich erhöhen. Der Umsatz in Deutschland soll sich in den nächsten zehn Jahren von derzeit 4,12 Milliarden Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/2014 (31.8.) auf rund 8 Milliarden Euro nahezu verdoppeln. Dabei will der skandinavische Möbelriese der Konkurrenz das Fürchten lehren und seinen Marktanteil in Deutschland von derzeit 13 Prozent auf bis zu 25 Prozent deutlich ausbauen. Geplant ist auch ein deutliches Wachstum des Online-Geschäfts.

Schon heute ist der deutsche Möbelmarkt hart umkämpft. Die Top Ten der Branche erzielten im vergangenen Jahr rund 15 Milliarden Euro und damit fast die Hälfte des Gesamtumsatzes des deutschen Möbel- und Küchenhandels von insgesamt 31,3 Milliarden Euro. Das geht aus Zahlen hervor, die im Januar zur weltgrößten Möbelmesse in Köln vorgelegt worden waren.

In den vergangenen zehn Jahren hat die Verkaufsfläche im deutschen Möbelhandel nach Schätzung von Experten um etwa zehn Prozent auf rund 23 Millionen Quadratmeter zugenommen. Für die Versorgung der Bevölkerung mit Möbeln sei eine weitere Flächen-Expansion wie jetzt im Fall Ikea nicht notwendig, betonte der Hauptgeschäftsführer des Möbel-Handelsverbands BVDM, Thomas Grothkopp.

Aufgrund des breiten Sortiments des schwedischen Möbelhauses, von der Grünpflanze über Lebensmittel bis hin zu Dekorationsartikeln, müssten sich nun allerdings auch andere Bereiche des Handels auf eine zunehmende Konkurrenz einstellen, so der Experte.

Drei Möbelriesen haben im deutschen Markt derzeit die Nase vorn. Neben dem bundesweit vertretenen schwedischen Möbelhaus Ikea hat in den vergangenen Wochen und Monaten vor allem der österreichische Anbieter XXXLutz (XXXL) mit Übernahmen für Aufsehen gesorgt. XXXL ist derzeit vorwiegend in Süddeutschland und zunehmend auch in NRW aktiv. In der Spitzenliga des deutschen Möbelhandels ist daneben auch das Unternehmen Höffner aus Schönefeld bei Berlin vertreten.

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