Bürgerbudget Unterbarmer Kinderteller setzt neue Ziele

Unterbarmen. · Die Initiative, die seit zehn Jahren aktiv ist, will zum Verein werden. Zuletzt durfte sie sich über den dritten Platz bei der Abstimmung zum Bürgerbudget freuen.

 Beim Unterbarmer Kinderteller erhalten die jungen Besucher nicht nur eine warme Mahlzeit, sondern auch die Möglichkeit, mit Gleichaltrigen zu spielen und zu basteln. Außerdem gibt es  Sportangebote. 2018 etwa nahm eine Gruppe am Schwebebahn-Lauf teil.

Beim Unterbarmer Kinderteller erhalten die jungen Besucher nicht nur eine warme Mahlzeit, sondern auch die Möglichkeit, mit Gleichaltrigen zu spielen und zu basteln. Außerdem gibt es  Sportangebote. 2018 etwa nahm eine Gruppe am Schwebebahn-Lauf teil.

Foto: Pilters/Unterbarmer Kinderteller

30 förderungswürdige Ideen für das Bürger-Budget wurden eingereicht, fünf von ihnen kamen nach dem Votum der teilnehmenden Bürger in die mit insgesamt 165 000 Euro geförderte Finalrunde. Und in der belegte der Unterbarmer Kinderteller dank 688 Stimmen den „Bronze-Rang“. Es handelt sich dabei um eine Einrichtung, die 30 Kinder aus schwierigem familiären Umfeld und aus dem Bereich der vor den Bürgerkriegen geflüchteten Familien jeweils dienstags und mittwochs (jeweils von 12 – 16 Uhr) sowie donnerstags (von 12 bis 15.30 Uhr) mit einer warmen Mahlzeit versorgt und darüber hinaus auch Hausaufgabenbetreuung und Spielmöglichkeiten bietet. Jetzt wurde der Kinderteller vom Bürgerbudget belohnt – mit 45 000 Euro, für die es ausreichend sinnvolle Verwendungsmöglichkeiten gibt.

„Wir richten uns an alle Kinder aus dem Unterbarmer Umfeld – unabhängig von Herkunft, Nationalität oder Religionszugehörigkeit“, heißt es in dem Flyer der Einrichtung, die ihr Domizil an der Martin-Luther-Straße 13 hat. Freundliche Räume stehen den Sechs- bis Zwölfjährigen da zur Verfügung, in denen sie nicht nur eine frischgekochte Mahlzeit einnehmen, sondern auch in einem geschützten und geordneten Rahmen ihre Hausaufgaben erledigen können. Und zwar mit liebevoller Betreuung und Zuwendung, wovon sich auch der Schirmherr, Bezirksbürgermeister Hans Hermann Lücke, regelmäßig überzeugen kann. „Einmal habe ich für die Kinder mein Lieblingsgericht aus Kindertagen, Kirschen mit Klümpe, gekocht. Aber das mochten die Kinder nicht, und die ehrenamtlichen Helferinnen haben es gegessen“, erinnert sich Lücke schmunzelnd, lobt den unermüdlichen Einsatz der Frauen und von Markus Pilters und verrät, dass sich der „Kinderteller“ der Unterstützung durch die Rotarier erfreuen kann.

„Wir haben außer Kindern aus einheimischen Familien auch viele Mädchen und Jungen aus dem arabischen Raum“, erklärt Markus Pilters, Gründungsmitglied der Initiative und in seinem „Zivilberuf“ Polizeihauptkommissar und zuständiger Bezirksbeamter. „Auch wenn sie ursprünglich verschiedene Sprachen sprechen, verstehen sie sich gut miteinander“, so Pilters. Er weiß, dass gerade Kinder untereinander sprachlich schnell auf einen gemeinsamen Nenner kommen. „Jetzt haben wir einen sieben Jahre alten Jungen aus dem arabischen Raum dazu bekommen, der noch gar kein Deutsch spricht. Dem helfen die Kinder aus den geflüchteten Familien, sich hier in diesem Umfeld zurechtzufinden“, berichtet Markus Pilters.

Der Unterbarmer Kinderteller, für den Pfarrer Thomas Corzilius und Bettina Gericke von der evangelischen Kirchengemeinde Unterbarmen gleichfalls Ansprechpartner sind, hat derzeit mit Vanessa Franke eine fest angestellte Erzieherin, die eine Ausbildung zur Heilpädagogin absolviert. Dazu rund 30 ehrenamtliche Helfer, von denen eine arabische Mutter ihre Kochkünste bei der Zubereitung der Mahlzeiten beweist. „Wir würden uns freuen, wenn sich auch andere Eltern unserer Kinder beteiligen würden“, meint Pilters. Schon jetzt werde aus Rücksicht auf die muslimischen Kinder auf Schweinefleisch verzichtet.

Als nächstes will die Initiative, die sich im zehnten Jahr um bedürftige Kinder aus Unterbarmen kümmert, einen Verein gründen. Das soll am 4. November um 19 Uhr im Gemeindehaus an der Martin-Luther-Straße 13 geschehen. Der „Unterbarmer Kinderteller wäre als gemeinnütziger Verein auch in der Lage, Spenden-Quittungen auszustellen.

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