Unicut: Großes Kino für junge Filme

Studenten der Bergischen Uni zeigten beim „Unicut“ ihre Kurzfilme im Cinemaxx.

Wuppertal. Ein guter Kurzfilm braucht, da sind sich Cineasten einig, vor allem eine gute Idee. Eine solche Idee hatten Magalie Baumhof und Daniela Tobias. Praktischerweise hatte Daniela Tobias auch gleich zwei Hauptdarsteller zuhause: Die Studentin besetzte einfach ihre Kinder für die Hauptrollen in ihrem Film. Der lief am Mittwochabend im Cinemaxx beim fünften Wuppertaler Unicut, dem Kurzfilm-Festival von Studenten der Bergischen Universität.

In Saal Neun des Kinos waren dabei Noa und Jakob die aufgeregtesten Besucher. Die Söhne von Daniela Tobias sollten sich schließlich zum ersten Mal in einem echten Kino auf der großen Leinwand selbst bewundern. Und die beiden wurden nicht lange auf die Folter gespannt: Direkt als Erster der insgesamt fünf Filme lief "Sydney", in dem sie ein weißes Känguru aus der Gefangenschaft befreien. Nach dem Applaus für den Film hatten sie sicherlich auch vergessen, dass der Filmdreh nicht immer nur vergnüglich war: "Sie haben sich das sicherlich spannender vorgestellt. Besonders wenn wir Szenen mehrmals drehen mussten, wurde den beiden natürlich langweilig", erklärte Magalie Baumhof.

Langeweile haben die Filmemacher von "Ebene 15" selten: Ihr Film "effugium" lief ebenfalls bei Unicut. Trotzdem arbeiten die fünf Studenten schon am Nachfolger des düsteren, offensichtlich an die Atmosphäre von David Lynch-Filmen angelehnten Kurzfilmes. Passend zum Vorbild Lynch erklärte auch Regisseur Christian Dünow von "Ebene 15", was ihm an Kurzfilmen wichtig ist: "Das Publikum muss den Film gar nicht verstehen. Wichtig ist, dass die Stimmung eingefangen wird." Und zum Verständnis der Filme standen die Filmemacher ja auch noch nach dem Unicut in der Lobby zum Gespräch bereit.

Genau wie Silvia Bins, die den Wuppertaler Unicut vor vier Jahren ins Leben rief. Der Dozentin des Faches AV-Medien/Film an der Bergischen Uni war es damals leid, dass viele der Filme ihrer Studenten für immer in Schubladen verschwinden. Bins: "Wir wollen mit dem Unicut sicherstellen, dass die Filme mindestens einmal vor großem Publikum präsentiert werden können." Und auch wenn der diesjährige Unicut mit dem tollen Wetter und der Fußball-Weltmeisterschaft zwei harte Gegenspieler hatte, gelang das auch in diesem Jahr.

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