Uni Wuppertal unterstützt mit Lehrvideos
Mit den neuen Technologien kann Wissen über große Distanzen vermittelt werden.
Namibia und Wuppertal haben nicht viel miteinander zu tun - meint man auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick gibt es aber enge Verbindungen zwischen Deutschland und dem afrikanischen Land. 28 Kilometer westlich von Okahandja in Namibia befindet sich die Quelle Gross Barmen, ein staatliches Naherholungsgebiet. Der Ort 1844 wurde nach dem damaligen Hauptsitz der Rheinischen Mission in Barmen benannt.
Die heutige Verbindung liegt im Wissenstransfer. Die Namibia University of Science and Technology (NUST) will Veranstaltungen im Mastermodul der Bauingenieure mit Hilfe der Bergischen Universität durchführen. Der Grund: die NUST ist erst seit 2015 eine Universität, so dass im Bereich der Forschung Lehrkräfte fehlen. „Das Problem ist, dass nicht ein Professor alle Vorlesungen halten kann“, sagt Professor Dr. Felix Huber. Er leitet das Lehr- und Forschungsgebiet Umweltverträgliche Infrastrukturplanung, Stadtbauwesen im Fachzentrum Verkehr der Abteilung Bauingenieurwesen der Bergischen Universität Wuppertal.
Um der NUST zu helfen, kommt das sogenannte Blended Learning ins Spiel. Ab 2018 sollen Lehrveranstaltungen angeboten werden, die aus interaktiven Lehrvideos, Übungen mit tutorieller Betreuung sowie Videokonferenzen mit Experten bestehen. Mit Hilfe der modernen Technologien ist es möglich, Lehrveranstaltungen aus Wuppertal über die Distanz von 10 000 Kilometern anzubieten.
Mit der Umsetzung ist das Zentrum für Informations- Medienverarbeitung (ZIM) der Uni betraut worden. Die Mitarbeiter haben Vorlesungen als interaktive Videos entwickelt, die unabhängig von Zeit und Ort genutzt werden können. Das ist praktisch für die Studierenden in Namibia, weil sie tagsüber arbeiten und abends studieren.
„Gestalterisch war das eine Herausforderung“, sagt Felix Manns, der für die Mediengestaltung verantwortlich ist. Um einheitliche Videos zu erstellen, entschieden sich die Macher für Aufnahmen im Studio. Die Dozenten hielten ihre Vorlesungen in einem Studio und wurden gebeten, ihre Folien in einer bestimmten Art und Weise einzureichen. „Damit erhalten wir ein einheitliches Erscheinungsbild“, sagt Manns.