Und dann kam noch die Oboe hinzu

Die 16-jährige Helena Schulze spielt das eher seltene Instrument so gut, dass sie schon viele Wettbewerbe gewonnen hat.

Und dann kam noch die Oboe hinzu
Foto: Stefan Fries

Viele (junge) Menschen wissen nicht, wohin sie ihr Lebensweg führen soll. Bei Helena Schulz ist das anders. Gerade ist sie 16 geworden und kennt ihr Ziel, die Musik. Kein Wunder: Mit fünf Jahren begann sie, ein Instrument zu lernen. Mittlerweile beherrscht sie mehrere — mit mehrfach ausgezeichnetem Erfolg. Offen ist nur, welches ihr liebstes Instrument ist. „Sie ist halt breit aufgestellt“, lächelt Mutter Heike Schulz nicht ohne Stolz. Sie und die Bergische Musikschule komplettieren das Erfolgsteam um Helena.

Am Anfang stand ein Tag der offenen Tür der Musikschulfiliale in Vohwinkel 2007. Hier entdeckte die kleine Helena die Geige für sich: „Die fand ich cool.“ Sie lernte Raphael Amend kennen, der sie bis heute unterrichtet. Weil ihr das aber nicht genügte, „die Neugier auf ein weiteres Instrument aufkam“ und dies ein Blasinstrument sein sollte, kam 2009 die Oboe hinzu. „Geige spielen viele, Oboe nicht“, erzählt Helena. Und weil sie das Instrument rasch und besonders gut erlernte, folgten Wettbewerbe (vor allem bei Jugend musiziert) — seit 2012 mit der Oboe, seit 2010 mit der Geige. Helena erspielte viele Landestitel und 2015 sogar einen zweiten Platz auf Bundesebene mit einem Oboensolo.

Allein ist sie nur, wenn sie zuhause übt. Was ihr übrigens noch nie lästig gefallen sei, so Helena. Da sie auch in mehreren Orchestern der Musikschule mitgespielt hat, 2015 ins Landesjugendorchester berufen wurde, im Jugend-Band-Projekt „Kuruba“ der Alten Feuerwache und diversen Projekten mitwirkt, Meisterkurse besuchte sowie in einem Chor mitsang, kamen und kommen die sozialen Kontakte nicht zu kurz. Der musikalische Spaß wiederum hängt vom jeweiligen Stück ab, das „cool sein und schön klingen muss“. Ob sie es allein oder im Orchester, spielt, ob es der Klassik, dem Jazz oder Popmusik angehört, ist dann zweitrangig.

2016 wechselte Helena aufs Gymnasium Kothen, um dort einen Musik-Leistungskurs besuchen zu können. Ein schwieriger, aber richtiger Schritt, sagt sie zielstrebig. Nächstes Jahr steht das Abitur an, danach will sie Oboe studieren. Seit 2015 lernt sie deshalb auch Musiktheorie. Lehrerin Christa Weers entdeckte schnell ihr Potenzial, das auch Anfangsschwierigkeiten wie das ungewohnte Anspannen der Lippen überwand: „Bei der Oboe kommt bei Helena einfach mehr rüber.“

Gibt es eine „elterliche Vorbelastung“? Nein, wehrt Mutter Heike (46) ab, die nur durch ihr „begleitendes Engagement“ Oboe und Geige näherkam. Neben Helena, die auch Klavier und Saxophon spielt, ist „nur“ ihr 14 Monate jüngerer Bruder Maximilian auf musikalischer Überholspur: Er spielt Klavier, Akkordeon, Schlagzeug und Cello, hat ebenfalls schon Wettbewerbe gewonnen. Selbstredend treten beide am Sonntag beim Preisträgerkonzert im Kolkmannhaus auf.

Zeit für ein Lob: „Die Musikschule und ihre Lehrer sind super engagiert und motivieren sehr“, sagt Helena, bevor sie weiter übt. Der Landeswettbewerb ruft.

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