Die Kirchengemeinde Herz Jesu beteiligt sich an der Aktion #fillthebottle Umweltschutz-Trend: Messdiener sammeln Zigarettenkippen

Die Grundidee stammt aus Frankreich. Jason Prince teilte in den sozialen Medien ein Bild von einer Literflasche voll mit Zigarettenstummeln. Dieser Umweltschutz-Trend findet inzwischen immer mehr Anhänger und unter dem Hashtag #fillthebottle säubern in vielen Städten Menschen die Straßen von Zigarettenkippen – jetzt auch in Wuppertal.

 Annika Amahwah Dark (10, l.) und Emenji Canris Nzogoa (11) sammeln Zigarettenstummel auf, die achtlos fallen gelassen wurden.

Annika Amahwah Dark (10, l.) und Emenji Canris Nzogoa (11) sammeln Zigarettenstummel auf, die achtlos fallen gelassen wurden.

Foto: Schwartz, Anna (as)

In der Hünefeldstraße versammelten sich vor der Herz Jesu Kirche rund 20 Freiwillige. Zunächst mal gab es das nötige Rüstzeug. Monika Trapp, Vorsitzende des Ortsausschusses der Herz Jesu Kirchengemeinde, und Pater Samuel verteilten die vom ESW ausgeliehenen Greifzangen und Schutzhandschuhe. „Wir haben in unserer Gemeinde einen Aufruf gestartet und nach fleißigen Helfern gesucht“, erzählt Trapp. Auf das Problem aufmerksam machen und das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung stärken, ist ein Ziel. Im vergangenen Monat hatte die Gemeinde bereits in Barmen auf dem Werth eine erste Aktion gestartet.

Die Zigarettenkippen sind
giftig und schaden der Umwelt

Dort waren auch schon Klara (14) und ihr Bruder Paul (11) dabei. Diesmal wurden sie noch von ihrer Mutter Ulrike Heilemann unterstützt. „Ich finde, das ist eine tolle Sache und da möchte ich auch mit anpacken“, sagt sie. Und dann geht es los. Schnell entwickelt sich eine richtige Teamarbeit, einer hält die Flasche, die anderen werfen ihre Beute hinein. Und Beute zu machen, ist nicht schwer, die Stummel liegen überall, mitten auf dem Weg, im Gebüsch, auf der Straße. „Ich kann mich so darüber aufregen. Dabei sind Zigarettenstummel doch auch giftig, die müssen weg“, ereifert sich eine Teilnehmerin, die mit ihrer Enkeltochter gekommen ist.

Und damit hat sie recht: Zigarettenstummel brauchen bis zu 15 Jahre, bis sie verrottet sind, sie enthalten außerdem Gifte wie Arsen, Blei, Chrom oder Formaldehyd. Das Nervengift Nikotin sickert durch das Regenwasser in Boden und Kanalisation, landet in Flüssen und im Meer. Dass schon ein Stummel bis zu 40 Liter Grundwasser vergiften kann und eine in einem Liter Wasser aufgelöste Zigarette Fische nach vier Tagen tötet, zeigt die Gefährlichkeit der unachtsam weggeworfenen Kippen.

Messdiener der Kirchengemeinde sind bei der Aktion dabei, Anwohner und Vertreter des Unterbarmer Bürgervereins. Eine saubere Straße, Saft und ein Eis zum Abschluss sind ein wohlverdienter Lohn. Noch mehr freuen würde es aber die Säuberer, wenn Aktionen wie diese bald nicht mehr nötig wären.

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