Umspannwerk: Spannung auf der Baustelle

Die Stadtwerke modernisieren das Umspannwerk Möbeck für gut drei Millionen Euro. Es versorgt auch Vohwinkel mit Strom.

Wuppertal. Diese Baustelle hat es in sich — und das im wahrsten Sinne des Wortes: Mit dem Umspannwerk Möbeck wird derzeit das Herz der Stromversorgung im Wuppertaler Westen modernisiert. In den Austausch der Systemtechnik aus den Jahren 1963 und 1964 investieren die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) seit November vergangenen Jahres gut drei Millionen Euro. Stadtweit betreiben die WSW im 110-kV-Netz insgesamt 13 Umspannwerke. Im Juli sollen die Umbauarbeiten abgeschlossen werden.

Die Stadtteile Sonnborn, Vohwinkel und Dornap stehen ebenso auf der langen Liste der Stromabnehmer wie zum Beispiel auch das Klärwerk Buchenhofen. Seinen Strom mit 110.000 Volt Spannung bezieht das Umspannwerk sowohl per Überlandleitung als auch über Erdkabel — von den Heizkraftwerken Barmen und Elberfeld ebenso wie über die Stromtrasse zwischen Hattingen und Wuppertal.

Mit der Modernisierung des Umspannwerks am Deutschen Ring sind strenge Sicherheitsvorkehrungen verbunden — sowohl zum Schutz der eingesetzten Techniker als auch zur Aufrechterhaltung der Stromversorgung im Ernstfall: Erledigt wird die Umstellung auf die neue Systemtechnik im laufenden Betrieb, und bei einem „Blackout“ könnte der Strom in Vohwinkel — der Stadtteil wird über zwei Kabel von der Möbeck aus versorgt — zwei Stunden lang ausfallen.

Um genau das zu verhindern, werden an bestimmten Stellen im Netz Hubsteiger in Stellung gebracht, von denen Techniker zur Not von Hand aus schalten können, um die Stromversorgung bei einer Panne wieder herzustellen. Gut zwei Wochen wird diese kritische Phase beim Umbau des Umspannwerks noch dauern.

Auf der anderen Seite wurden die Hallenräume des Umspannwerks, in denen noch die klassischen Transformatoren aus den 60er Jahren stehen, zwischenzeitlich mit provisorischen Holzwänden abgeschottet — um zu verhindern, das Techniker mit stromführenden Teilen in Berührung kommen können.

Das neue System zur Umspannung der 110.000 Volt auf die in den Trafohäusern üblichen 10 000 Volt hat auch optisch mit seinen Vorgängern — sie sind mehrere Meter hoch und werden nach ihrer Außerbetriebnahme verschrottet — nichts mehr zu tun: Die stromführenden Komponenten sind jetzt eingekapselt und gasisoliert. Zum Einsatz kommt zu diesem Zweck Schwefelhexafluorid (SF 6): Das Isoliergas ist Teil eines geschlossenen Systems, das elektronisch gesteuert und von der Verbundleitwarte der Stadtwerke aus zentral überwacht wird. Das Außensystem des Umspannwerks in der Möbeck wurde bereits modernisiert.

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