Umleitungen gehören bald zum Alltag

Ab den Sommerferien müssen sich die Autofahrer in Elberfeld rund um den Döppersberg neue Wege suchen.

Umleitungen gehören bald zum Alltag
Foto: Schinkel, Uwe (schin)

Wuppertal. Die Sperrung der B 7 zwischen Brausenwerth und Kasinostraße wird den Verkehr in Wuppertal ab den Sommerferien auf den Kopf stellen. Drei Jahre lang werden die Autofahrer in Elberfeld auf ein Netz von Umleitungen ausweichen müssen. Und auf die Anwohner der Nebenstrecken rollt eine Blechlawine zu.

Laut den Prognosen der Stadtplaner wird das Verkehrsaufkommen zum Beispiel auf der Wolkenburg um 10 000 Fahrzeuge auf 19 000 (die WZ berichtete) wachsen. „Es wird dann kein großes Vergnügen sein, durch die Wolkenburg oder über die Hochstraße zu fahren. Wer es kann, sollte diese Straßen ab dem Sommer meiden“, sagt Johannes Blöser, Abteilungsleiter Straßentechnik der Stadt Wuppertal.

„Das wird in der Wolkenburg zunehmend grausam. Mir wird schon fünfmal im Jahr der Außenspiegel am Auto abgefahren. Wie soll das denn werden? Eigentlich müsste die Wolkenburg auf ganzer Strecke verkehrsberuhigt werden. Das ist keine Straße für den Durchgangsverkehr. Hier wohnen doch Kinder“, sorgt sich Anwohnerin Claudia Kempf. Für einen Teil der Wolkenburg gelte zwar Tempo 30. „Doch die geben hier Gas.“

Der CDU-Stadtverordnete Ralf Geisendörfer hat ebenfalls große Bedenken, dass die Wolkenburg dem wachsenden Druck standhalten wird. „Eine Straße der dritten Kategorie kann nicht das Heilsmittel sein. Ich schlage vor, die Parkplätze an der Straße wegfallen zu lassen. Im Gegenzug müssten den Anwohnern Stellflächen auf der ungenützten Fläche an der Börse und auf dem Aldi-Parkplatz angeboten werden“, sagt Geisendörfer.

Auf die Wolkenburg, Hochstraße und Tannenbergstraße kommen nach den Prognosen der Gutachter von Stadt und Industrie- und Handelskammer die größten Zuwächse im Umleitungsverkehr zu. Die Verkehrsplaner setzen darauf, dass sich der Verkehr den Weg durch die Elberfelder City am Döppersberg vorbei suchen wird.

„Die Autofahrer sind lernfähig. Der Verkehr wird sich wie das Wasser seinen Weg suchen. Wir starten in den Sommerferien, weil das Verkehrsaufkommen dann nicht so hoch ist. Gibt es Probleme, haben wir Möglichkeiten, um gegenzusteuern.

Auf der Hochstraße werden täglich 7000 Fahrzeuge mehr erwartet, auf der Tannenbergstraße 8300 mehr pro Tag. Wer hier mit Staus rechnet und rechnen muss, wird andere Wege — Schleichwege — suchen. Und was ist, wenn die Blechlawine auf den Schleichwegen zum Horror für die Anwohner wird? „Das System der Umleitungen wird im Austausch mit den Betroffenen nur als Prozess funktionieren können. Auf die Einwände und Anregungen könnten wir zum Beispiel mit Sperrungen reagieren. Wir werden aber nicht schon im Vorlauf flächendeckend Poller aufstellen“, sagt Blöser. Zur Vorbereitung auf die Umleitungen werden bereits Ampelanlagen umgerüstet oder neu eingestellt. Auch einige Straßen sollen im Frühjahr geflickt werden, damit die Autofahrer später auf den Umleitungen nicht auch noch im Baustellen-Stau stehen.

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