Corona Umfrage: So denken die Wuppertaler über die Maskenpflicht (mit Video)

Wuppertal · Eigenverantwortung oder Vorschrift? Was die Wuppertaler von der Maske halten.

WZ-Redakteur Christian Töller (r.) befragt Manfred Bredeck zum Thema Maske.

WZ-Redakteur Christian Töller (r.) befragt Manfred Bredeck zum Thema Maske.

Foto: Büsra Sönüksün

Die Zahl der Corona-Infektionen steigt wie erwartet jetzt im Herbst wieder an. Auch wenn eine Infektion keinen schweren Verlauf hat, sorgt sie doch oftmals für Personalausfall. Dieser wiederum verursacht weitere Probleme, beispielsweise bei der Versorgung von Patienten in Krankenhäusern oder auch im Nahverkehr, wenn Züge ausfallen müssen. Trotz steigender Infektionszahlen gilt bislang nur in wenigen Bereichen eine Maskenpflicht – unter anderem eben in Krankenhäusern sowie in Bussen und Bahnen. In Geschäften dagegen gibt es derzeit keine solche Pflicht. Die WZ hat Passanten auf der Straße gefragt, ob sie freiwillig in Geschäften eine Maske tragen und ob sie für eine Maskenpflicht sind. Auch bei Geschäften haben wir nachgefragt, wie diese es mit der Maske halten.

Tatjana Schniewind-Rocho (56) trägt dann in Geschäften eine Maske, „wenn es dort eng oder voll ist“. Wenn es leer ist, verzichtet sie auf das Tragen einer Maske. Von einer Maskenpflicht auch in Innenräumen und Geschäften hält sie wenig. „Nach über zwei Jahren sollten wir auf die Eigenverantwortung setzen“, erklärt sie. „Außerdem hat ja jedes Geschäft Hausrecht und kann selbst entscheiden, ob es bei sich eine Maskenpflicht einführt oder nicht. Dafür brauchen wir kein Gesetz.“ Die Maskenpflicht in Einrichtungen wie Krankenhäusern hält Tatjana Schniewind-Rocho dagegen für richtig und sinnvoll.

Gesundheitssystem entlasten durch das Tragen der Maske

Eine andere Sicht hat Lisa Dörr (66). „Ich habe das ganze Jahr über Maske getragen, in jedem Innenraum und auch hier in der Stadt“, erzählt sie. „Wenn viele Leute da sind, trage ich Maske.“ Sie ist eine Befürworterin der Maskenpflicht auch in Innenräumen und Geschäften. „Ich bin für die Maskenpflicht, schon immer gewesen und halte das auch nach wie vor für wichtig.“ Durch die Maske schütze man sich selber und auch andere. Und nicht nur das. „Wer sich gegen Corona schützt, schützt sich auch gegen die Grippe. Und das kann unsere Gesellschaft, unser Gesundheitssystem nur entlasten.“

Joachim Wein (59) dagegen trägt derzeit keine Maske. Warum nicht? „Ich bin mehrfach geimpft und gehe davon aus, dass sehr viele diese Krankheit schon gehabt haben.“ Bei der Frage nach einer Maskenpflicht würde er differenzieren. „Man könnte in Geschäften unterschiedliche Einkaufszeiten einrichten. So könnte man festlegen, wie viele Leute gleichzeitig in einen Lebensmittelmarkt rein und einkaufen können. In den größeren Geschäften in Wuppertal ist ohnehin nicht mehr so viel los, die meisten bestellen online.“

Manfred Bredeck (74) trägt „im Moment keine Maske, wenn ich in ein Geschäft gehe“. Derzeit sehe er die Notwendigkeit dafür noch nicht. „Ich bin durch meine Impfungen, die ich bekommen habe, geschützt.“ Sobald es wieder schlimmer werde, „bin ich natürlich auch bereit, wieder die Maske zu tragen“.

Zoe Katharina Liebner (32) von „Palim Palim – Das etwas andere Stoffgeschäft“ erklärt, dass sie es ihren Kunden überlassen, ob diese eine Maske tragen wollen oder nicht. „Ich persönlich trage sie in der Regel schon, insbesondere wenn jemand das Geschäft betritt und eine Maske trägt, denn ich finde, das gehört zum Respekt dem anderen gegenüber.“

Auch die Buchhandlung v. Mackensen hat keine Maskenpflicht festgelegt. „Zur Zeit bitten wir die Kunden nur, eine Maske zu tragen“, sagt Inhaber Michael Kozinowski (65). Das habe unterschiedliche Gründe. So habe eine Mitarbeiterin Leukämie gehabt. „Daher haben wir untereinander beschlossen, dass die Mitarbeiter den ganzen Tag eine Maske tragen, um sie nicht zu gefährden.“ Die Mehrheit der Kunden folge der Bitte, eine Maske zu tragen. „Mindestens 80 oder 90 Prozent tragen freiwillig eine Maske.“

Im Gegensatz zu früher gibt es inzwischen auch an den Schulen keine Maskenpflicht mehr. Das begrüßt Richard Voß vom Wuppertaler Stadtverband der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) grundsätzlich. „Für den direkten Kontakt der Schüler ist das sinnvoller. Für sie ist es ohne Maske wesentlich angenehmer.“ Nur wenige Schüler und Lehrer würden derzeit eine Maske tragen. Aus pädagogischer Sicht sei eine Maskenpflicht an den Schulen schwierig, so Voß. Sollte es die medizinische Situation jedoch erfordern, sei eine vorübergehende Rückkehr zur Maskenpflicht denkbar. „Das wäre auf jeden Fall besser, als wenn wieder Unterricht ausfallen müsste.“

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