Überzeugendes Konzept in der Stadthalle
Julia Jones: Erstes städtisches Sinfoniekonzert als Generalmusikdirektorin.
Weltweit gibt es eine einheitliche Struktur hinsichtlich des Aufbaus von Orchesterveranstaltungen: Ein kurzes Stück steht am Anfang, gefolgt von einem Konzert mit Orchesterbegleitung. Nach einer Pause, weil auch die Gastronomie nicht zu kurz kommen soll, steht in der Regel eine Sinfonie auf dem Programm.
Bei ihrem ersten städtischen Sinfoniekonzert als Wuppertaler Generalmusikdirektorin, dem dritten dieser Saison, wich Julia Jones im Großen Saal der Stadthalle ein wenig von dieser Gliederung ab. In der ersten Hälfte präsentierte sie zwar mit Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) und Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) zwei allseits bekannte Komponisten. Doch kamen Werke zu Gehör, die sie im pubertierenden Alter von 14 Jahren schufen: die 47. Sinfonie des Wiener Klassikers und das erste Konzert für zwei Klaviere und Orchester des Romantikers. Danach wurde ein kurzer Marsch für Klavier zu vier Händen von Clara Schumann (1819-1896) der berühmten 4. Sinfonie ihres Gatten Robert Schumann (1810-1856) gegenübergestellt.
Aufgelockert wurden beide Teile mit Rezitationen von Teenager-Briefen Mozarts und Mendelssohns sowie ein Schreiben der 18-jährigen Clara an ihren heimlichen Verlobten. Man konnte sich also auch ein Bild über die Musiker als Privatpersonen machen.