Überfall auf Ex-CDU-Ratsherr: Fünf Freisprüche

Überfall im Briller Viertel: Landgericht findet keine Beweise gegen die fünf Angeklagten.

Wuppertal. Der Prozess zum Überfall auf einen damaligen CDU-Ratsherrn Mitte August 2009 ist am Freitag mit Freisprüchen für die fünf angeklagten Männer zu Ende gegangen. Die Staatsanwaltschaft selbst beantragte in vier Fällen Freisprüche. Laut Landgericht war den fünf Männern im Alter von 24 bis 28 Jahren die Tat nicht zu beweisen.

Wie berichtet, hatte der heute 58 Jahre alte Ex-Ratsherr als Zeuge im Prozess ausgesagt — unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Dabei soll der 58-Jährige den Überfall bestätigt, jedoch keinen der Angeklagten wiedererkannt haben. Das mutmaßliche Opfer leidet seit der Tat an einer posttraumatischen Belastungsstörung. Die Angeklagten machten im Prozess von ihrem Schweigerecht Gebrauch.

Laut Staatsanwaltschaft soll einer der Angeklagten — angeblich ein langjähriger Freund des Ex-Politikers — mehreren maskierten Komplizen Zutritt zur Wohnung des damaligen CDU-Ratsherrn im Briller Viertel verschafft haben. Laut Anklage wurde der Hausherr niedergeschlagen, erlitt eine Platzwunde am Hinterkopf und eine Verletzung am linken Auge. Die Beute: laut Anklage 500 Euro, die Kreditkarte, der Ausweis und der Büroschlüssel des damaligen Stadtverordneten.

Der Fall hatte für Schlagzeilen gesorgt, weil bei den Ermittlungen zum Überfall im Brill geringe Mengen Kokain in der Wohnung des damaligen Politikers gefunden worden waren. Wie berichtet, waren die Ermittlungen wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz gegen die Zahlung von 2000 Euro eingestellt worden. Schon vorher war der CDU-Ratsherr von allen politischen und kirchlichen Ehrenämtern zurückgetreten.

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