Türken eingeschleust: Anklage gegen Gemüsehändler und Mitarbeiter der Ausländerbehörde

Schaden beläuft sich laut Staatsanwalschaft auf 130.000 Euro. "Onkel Mehmet" wegen Fluchtgefahr weiter in U-Haft.

Wuppertal. Die Staatsanwaltschaft Wuppertal hat gegen einen 57Jahre alten ehemaligen Fachbereichsleiter der Ausländerbehörde undeinen als "Onkel Mehmet" bekannten 54 Jahre alten türkischstämmigenGemüsehändlerAnklage am Landgericht erhoben. Der Verdacht: gewerbsmäßigesEinschleusens von Ausländern.

Laut Anklage haben die Angeschuldigten ineiner Vielzahl von Fällendurch Manipulationen Ausländern den Aufenthalt im Bundesgebietermöglicht. Gegen Schmiergeld soll der Fachbereichsleiter derAusländerbehörde türkischstämmigen Ausländern Aufenthaltstitelbeschafft haben. So sollen unter anderen Scheinehen organisiert undvon tatbeteiligten Ärzten Atteste über tatsächlich nicht bestehendeKrankheiten ausgestellt worden sein, um Abschiebehindernissevorzutäuschen.

Der Fachbereichsleiter soll danach entweder dieausländerrechtlichen Erlaubnisse selbst ausgestellt oder dies veranlassthaben. Den Angeschuldigten drohen pro Tat Freiheitsstrafen bis zu 10 Jahren.Gegen beide Angeschuldigte bestehen Haftbefehle, wobei derFachbereichsleiter gegen Kaution von der U-Haft verschont worden ist."Onkel Mehmet" befindet sich weiterhin in U-Haft. Begründung: Fluchtgefahr.Die Ermittlungen gegen insgesamt 140 weitere tatverdächtigePersonen, bei denen es sich größtenfalls um die mit Aufenthaltstitelnversehenen Ausländer handelt, wurden abgetrennt und werdengesondert abgeschlossen werden.

Mehr über die Hintergründe lesen Sie am Samstag in Ihrer Westdeutschen Zeitung.

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