Arbeitsmarkt Arbeitslosenquote in Wuppertal ist wieder einstellig

Wuppertal · Aktuell ist die Arbeitslosigkeit in Solingen und Wuppertal um circa 23 Prozent höher als vor einem Jahr, in Remscheid rund 13 Prozent. Anders als im Oktober waren die Abgänge aus Arbeitslosigkeit in Wuppertal im November geringer als die Zugänge in Arbeitslosigkeit.

 Die Arbeitslosenquote in Wuppertal ist leicht rückläufig.

Die Arbeitslosenquote in Wuppertal ist leicht rückläufig.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

In Wuppertal sind 18 082 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 830 Personen oder 4,4 Prozent weniger als im Vormonat, als die Arbeitslosenquote noch bei 10,3 Prozent lag. Im Vergleich zum November des Vorjahres sind dies 3 472 Personen (+23,8 Prozent) mehr. Die Arbeitslosenquote beträgt 9,9 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich noch auf 8,0 Prozent (+1,9 Prozentpunkte). Im aktuellen Monat meldeten sich 2 804 Personen neu oder erneut arbeitslos, 3 655 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist aber im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Aktuell sind 7 131 Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, das sind 2 285 (+47,2 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Von den Langzeitarbeitslosen werden 85,9 Prozent (6 129 Personen) in der Grundsicherung betreut.

Einen leichten Rückgang verzeichnet die Arbeitsagentur Solingen-Wuppertal bei der Unterbeschäftigung. Sie erfasst zusätzlich zur die als Teilnehmer von Qualifizierungs-Maßnahmen, aufgrund von Krankheit oder sonstigen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. 30 997 Personen gelten als unterbeschäftigt. Das sind 362 Personen weniger als im Vormonat, und 2 259 Menschen (+7,9 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

Die Corona-Pandemie schlägt sich vor allem in den Daten über die Kurzarbeit nieder. Von Anfang März bis Ende November sind in Wuppertal rund 3 600 Anzeigen auf Kurzarbeit für mehr als 52 600 Personen eingegangen. Im Agenturbezirk warten es rund 6 700 Anzeigen auf Kurzarbeit für mehr als 102 000 Personen. Die Daten für die tatsächlich erfolgte Kurzarbeit lassen sich erst nach einer Wartezeit von sechs Monaten angeben. Im Mai 2020 hatten in Wuppertal knapp 2 100 Betriebe für rund 21 700 Personen konjunkturelles Kurzarbeitergeld beantragt.

„Die Agenturen im Bergischen Land weisen im landesweiten Vergleich relativ geringe durchschnittliche Arbeitszeit-Ausfallzeiten in der Kurzarbeit aus. Ursache ist das starke verarbeitende Gewerbe. Zwar ist der Anteil des verarbeitenden Gewerbes an der Kurzarbeit höher als der Durchschnitt, allerdings fällt der Ausfall der Arbeitszeit demgegenüber geringer aus. Diese Branche verteilt anfallende Kurzarbeit tendenziell auf mehr Köpfe, so dass die einzelnen Kurzarbeitenden geringere Arbeitszeitausfälle und damit auch geringere wirtschaftliche Einbußen haben“ sagt Martin Klebe, Leiter der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal.

Besonders stark betroffen von Kurzarbeit waren im Agenturbezirk im Mai das Verarbeitende Gewerbe, Handel, Kfz-Betriebe, Gastgewerbe, Gesundheits- und Sozialwesen und Sonstige Dienstleistungen.

Seit Jahresbeginn wurden der Arbeitsagentur im Vergleich zum Vorjahr 1 704 (-29,8 Prozent) weniger neue Stellen gemeldet. Im Bestand befinden sich nun insgesamt 1 407 offene Stellen. Das sind 275 weniger als im Vormonat und 744 weniger als im Vorjahresmonat. Auch diese Entwicklung steht in enger Beziehung zur Corona-Pandemie.

Aktuell sind 1 928 junge Menschen unter 25 Jahren von Arbeitslosigkeit betroffen - im Vergleich zum Vormonat sind dies 186 Jugendliche (-8,8 Prozent) weniger. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Jugendarbeitslosigkeit allerdings um 314 Personen (+19,5 Prozent) gestiegen.

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