Kommentar Trinkwasserbrunnen in Wuppertal: Tests und noch mehr Tests

Meinung | Wuppertal · WZ-Redakteurin Anne Palka findet, dass es keine hellseherischen Fähigkeiten braucht, um herauszufinden, wie Trinkwasserspender in Wuppertal ankommen würden.

 Symbolbild.

Symbolbild.

Foto: dpa/Jörg Carstensen

Trinkwasserbrunnen sind nun wahrlich keine neue Erfindung. In vielen Städten gibt es sie seit Jahren, quasi im Praxistest. Einen sogar in Wuppertal seit 2008. Die Erfahrungen der AWG hier und der anderen Betreiber anderswo sind weitgehend positiv, sonst würden die Wasserspender kaum über Jahre betrieben. Und der Nutzen für die Menschen, die unterwegs kostenlos an Trinkwasser kommen, ist groß. Und Wuppertal testet. Mindestens ein Jahr, um zu überprüfen, wie das Angebot zu unterschiedlichen Jahreszeiten angenommen wird. Das Ergebnis ist eigentlich vorab klar: Wenn es heiß ist, Menschen mehr Zeit auf den Plätzen der Stadt verbringen, ist der Bedarf größer. Im Winter, wenn es kalt ist, muss der Betrieb eingestellt werden, damit der Frost nicht die Leitungen zerstört. Was also will Wuppertal testen? Konkrete Kriterien hat die Stadt bisher nicht genannt. Bei welchem Ergebnis sie den Test als gelungen oder gescheitert bewerten würde, der Wasserspender ein Einzelgänger in Wuppertal bleibt, gar wieder abgebaut wird oder Kollegen an anderen Standorten bekommt. Dabei steht in Wichlinghausen sogar ein Verein in den Startlöchern, dessen Mitglieder sich um den Betrieb kümmern wollen. Die Klimafolgen sind jetzt spürbar, die viel besprochene Anpassung sollte jetzt erfolgen. Nicht nach monate- und jahrelangen Tests, die wie eine Ausrede scheinen.