Wuppertal Trassenrave: 4000 Besucher werden in der Mirke erwartet

Mirke · Durch die Verlagerung des Festivalgeländes soll die Nordbahntrasse am Bahnhof Mirke aber weitestgehend freigehalten werden.

 Im vergangenen Jahr stand die Bühne noch in direkter Nähe des Bahnhofs.

Im vergangenen Jahr stand die Bühne noch in direkter Nähe des Bahnhofs.

Foto: Wolf Sondermann

Beim ersten Mal traf sich ein kleiner Kreis von Techno-Freunden am Bahnhof Mirke, baute ein paar Boxen an der Nordbahntrasse auf, „und wartete, was passiert“, erinnert sich Julian Dell. Fünf Jahre nach der Premiere des Trassenraves von Utopiastadt am Mirker Bahnhof sind längst andere Dimensionen erreicht: 4000 Besucher erwarten die Organisatoren um Dell und Johannes Schmidt am kommenden Samstag. 13 Uhr geht es los, pünktlich um 22 Uhr werden die Boxen abgedreht.

Die Gäste erwarten einige Neuerungen. Die größte: Das Festival-Gelände wurde Richtung Barmen verschoben. Zwei große Tore für den Ein- und Ausgang wird es geben in Nähe der Sandfläche, die für den Rave zur Cocktail-Bar wird. Zentrum des Raves wird das Zirkuszelt, das am Samstag aber eher einem Pavillon gleichen wird und vor allem Schatten spenden soll. „Die Seitenwände machen wir ab“, kündigt Dell an.

Die Bühne wird dahinter aufgebaut. Insgesamt wird das Gelände größer. Vor allem deshalb, weil im vergangenen Jahr der Trassenjam aufgrund des Besucheransturms abgebrochen werden musste. In diesem Jahr wollten die Utopisten besser vorbereitet sein.

Lob von der Stadt: Utopiastadt arbeitet professionell

Ein weiteres Ziel der Organisatoren: Der Betrieb auf der Nordbahntrasse soll so wenig wie möglich beeinträchtigt werden, der Radweg durchgehend befahrbar bleiben. „20, 30 Helfer waren im letzten Jahr damit beschäftigt, die Trasse freizuhalten“, sagt Johannes Schmidt. Der Aufwand sei nicht mehr zu stemmen. Und ein Durchkommen habe es trotzdem nicht über die ganze Zeit gegeben. Direkt auf die Trasse kommen die Besucher vom Festivalgelände nun gar nicht mehr, nur noch über die Notausgänge.

100 Ehrenamtler helfen am Samstag mit

Auch sonst versuche man, auf die Interessen aller Beteiligten einzugehen, betonen Schmidt und Dell. Das gelte auch beim Thema Lärm. Die Bühne wird diesmal in eine andere Richtung aufgestellt, auch die Boxen anders ausgerichtet, mit Rücksicht auf die Nachbarn. „Wir probieren das mal“, sagt Schmidt, der aber einräumt: „Es wird laut.“ Um 22 Uhr sei aber Schluss, „versprochen“.

Das Ordnungsamt werde ein Auge und Ohr drauf haben, sagt Dezernent Matthias Nocke. Es gebe aber immer jemanden, der sich beschwere, das lasse sich kaum vermeiden. Der Trassenrave an sich sei aber „eine super Nummer“. Utopiastadt habe sich NRW-weit damit einen guten Namen gemacht, hebt Nocke hervor, der bekanntlich bei der Verwaltung nicht nur für das Thema Ordnung, sondern auch Kultur zuständig ist. Die Stadt behandele den Rave als Großveranstaltung, mit allen Auflagen. Von Seiten des Ordnungsamtes gebe es vor allem Lob. „Utopiastadt macht das sehr professionell“, so Nocke.

Dass die Veranstaltung längst auf sich aufmerksam gemacht hat, betont auch Dell. Ian Pooley, gemeinsam mit TITIA aus Amsterdam diesmal Headliner, ist eine echte Größe in der Szene. Der Wahl-Berliner arbeitete bereits mit Stars wie Daft Punk zusammen, legt auch im legendären Berghain in Berlin auf — und reist am Sonntag nach seinem Aufritt in Wuppertal direkt weiter zum nächsten Festival nach Kroatien. Angesichts der Konkurrenz „sind wir sehr stolz, dass wir ihn hier haben“, sagt Dell, der als „Torro Molinoz“ selbst auf der Bühne stehen wird.

Insgesamt sind am Samstag, so Johannes Schmidt, rund 100 Ehrenamtler für Utopiastadt im Einsatz. Die Bühne baut Michael Thöne von Thöne & Partner auf. „Er hat daraus ein Azubi-Projekt gemacht“, freut sich Schmidt.

Doch trotz all der Hilfe, der Rave sei ein finanzieller Kraftakt. Den freien Eintritt wolle man natürlich beibehalten. „Für Spenden sind wir aber dankbar“, kündigt Schmidt an und verweist auf die Supporter-Tickets (siehe Kasten). Wer die erwirbt, bekommt ein spezielles Unterstützer-Bändchen — und einen Schnaps.

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