Tony T – Traumkarriere eines Überfliegers mit Bodenhaftung

Der Wuppertaler Neal Antone Dyer hat es geschafft: Mit R.I.O. stürmte er die Charts und ist nun in der ganzen Welt zu Hause.

Wuppertal. Ein Wochenende in Dubai, danach Portugal, Libanon und Russland. Wenn er ehrlich ist, ein begeisterter Flieger ist Neal Antone Dyer nicht. "Ich behalte einfach gerne die Kontrolle", lacht der sympathische 38 Jahre alte Wuppertaler. Doch im Flugzeug gewinnt dann seine Philosophie die Oberhand: "Was kommt, das kommt" - und damit ist er sehr weit gekommen. Seit der Sänger, der vielen eher unter dem Künstlernamen Tony T bekannt sein dürfte - im Sommer vergangenen Jahres gemeinsam mit der Band R.I.O. und dem Hit "Shine On" die Charts gestürmt hat, führt er ein Leben auf der Überholspur.

Auftritte in der ganzen Welt, begeisterte Fans, noch mehr Hits. Doch von Star-Allüren keine Spur bei dem gebürtigen Engländer. "Ich habe mich nicht verändert", sagt er. Er macht eine Pause. "Oder?" Schnell wirft er einen Seitenblick zu einem Freund - der schüttelt den Kopf. Trotz eines vollen Terminkalenders nimmt er sich oft die Zeit, über seinen Erfolg und sein Leben nachzudenken. "Es ist wichtig, dankbar zu sein", sagt er, "man weiß nie, wie lange das noch anhält." Für den Moment allerdings könnte es für ihn kaum besser laufen. Die Aufnahmen für einen neuen Song mit R.I.O. sind gerade abgeschlossen - irgendwann in den nächsten Wochen soll das Video gedreht werden. Tony T hat ein gutes Gefühl bei der Sache. Und auf dieses Gefühl - das weiß er - kann er sich verlassen. "Ich habe immer gewusst, dass ich irgendwann Erfolg haben werde. Das ist einfach in mir."

So wie die Musik und der Rhythmus auch einfach in ihm sind. Mit sechs Jahren bekam er seine erste Gitarre geschenkt. Sie hielt genau einen Tag. "Ich habe damals auf dem Balkon gestanden und die Hits von Elvis gespielt, bis die Seiten gerissen sind", sagt er und grinst. Da war er bereits mit seiner Mutter von London in den New Yorker Stadtteil Brooklyn gezogen. Als er gerade 16 Jahre alt war, zog es seine Mutter weiter nach Deutschland - und Tony T zog mit ihr.

In Mühlheim begann er zunächst eine Ausbildung als Maler und Lackierer. "Sechs Monate lang durfte ich nur Heizungen streichen - da habe ich gekündigt."

Von da an stand die Musik im Vordergrund. Er sang, legte in Clubs auf, suchte sich eine Wohnung in Wuppertal, wo er seinem Bruder helfen wollte, seine Discothek wieder zu beleben. Das Projekt scheiterte, sein Bruder zog weg, Tony blieb da. "Hier habe ich auch die Jungs von R.I.O. kennengelernt. Es gibt eben immer einen bestimmten Grund, warum etwas passiert", sagt er. Das war 2004. Danach kam der musikalische Durchbruch. Trotz des Erfolges hat Tony T schon wieder neue Ziele und Ideen. Er ist gerade dabei, seine Plattform "Make A Wish" (www.neal-antone.com) aufzubauen, wo jeder ein von ihm komponiertes und gesungenes Lied bestellen kann. Zum Beispiel als Geburtstagsgeschenk. "Im Moment lebe ich meinen Traum", sagt er.

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