Tödlicher Unfall am Kleeblatt: 14 Monate für volltrunkenen Fahrer

Wuppertal. Fahrlässige Tötung, Körperverletzung und Gefährung des Straßenverkehrs - im Prozess um einen tödlichen Unfall am Kleeblatt folgte das Amtsgericht heute Vormittag in allen Punkten der Staatsanwaltschaft.

Nur im Strafmaß entschied sie sogar noch schärfer gegen den 53-jährigen Angeklagten: Er wurde zu 14 Monaten auf Bewährung, zwei Jahren Führerscheinsperre und 3600 Euro Geldstrafe zugunsten der Hospizstiftung verurteilt.

Das Gericht hat das Urteil mit der Schwere der Folgen begründet. Als sich der 53-jährige vor etwa einem Jahr ans Steuer seines BMW setzte, hatte er mindestens 1,57 Promille Alkohol im Blut. Damit sei er in einem "fahruntüchtigen Zustand" gewesen, hieß es in der Verhandlung.Gegen 17 Uhr war er nach einer Betriebsfeier von Zuhause aus losgefahren und hatte an der Ampel vor der Post am Kleeblatt drei Senioren erfasst, die dort nicht rechtzeitig während ihrer Grünphase die Straße überquert hatten. Eine 89-jährige Frau erlitt schwere Verletzungen, an denen sie 14 Tage später starb.

Der Angeklagte zeigte sich vor dem Strafrichter geständig und reuig. Zeugen bestätigten zudem, dass zu seiner Trunkeinheit auch noch schwierige Wetterverhältnisse kamen, mit Dunkelheit, Wind und starkem Regen. Diese Umstände bezog das Gericht auch in das Urteil mit ein. In ähnlichen Fällen werde die Strafe nicht zur Bewährung ausgesetzt, hieß es in der Begründung. Über das von der Staatsanwaltschaft geforderte Strafmaß - neun Monate, 2000 Euro und 1,5 Jahre Führerscheinsperre - ging das Gericht dennoch hinaus. Auch aus dem Versuch der Verteidigung, noch den Führerschein des Angeklagten zu retten, wurde nichts: Nach zwei Jahren Sperre muss die Fahrerlaubnis grundsätzlich neu erworben werden. spa/esk

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