TiC trotz Schicksalsschlags vor einem Neubeginn

Theater in Cronenberg: Herbert Hamer ist gestorben, Ronald F. Stürzebecher ist bald nicht mehr Chef, außerdem kommt ein neuer Beirat.

Wuppertal. Eigentlich hätte es um die finanzielle Absicherung des TiC gehen sollen. Mit dem Tod des langjährigen engagierten Ensemblemitglieds Herbert Hamer fand das Treffen dann aber in einer besonderen Stimmungslage statt. Die Premiere von "Süßer die Glocken" wurde bereits abgesagt.

Unter dem Eindruck des Todesfalls wurde der Knoten zur Lösung der finanziellen Probleme gestern noch nicht durchschlagen. Hintergrund: Das 1986 gegründete Theater in Cronenberg meldete im August Insolvenz an.

Funktioniert nun alles so, wie sich Insolvenzverwalter Stephan Ries das vorstellt, so gibt es aber bald einen Neustart - auf breiterem Fundament als bisher. Mit Klaus Braun, Peter Steinmetz, Ralf Putsch, Philip Schmersal, Stefan Kirschsieper und Klaus Effelsberg haben Persönlichkeiten mit zum Teil starkem Bezug zum Stadtteil Bereitschaft signalisiert, Verantwortung zu übernehmen und in einem Beirat aufzupassen, dass das TiC nicht erneut in ein finanzielles Desaster geraten kann. Dazu soll der Kreis der Gesellschafter erweitert werden. In den nächsten Tagen, so hofft Ries, könnte alles entschieden sein.

An der Spitze des Cronenberger Hauses wird nach Informationen der WZ allerdings nicht mehr der jetzige Chef und Mitgründer der Dörper Bühnen, Ronald F. Stürzebecher, agieren. Der Mann, in dem viele das personifizierte TiC sehen, soll im Überlebenskampf auf andere Weise helfen. Sein Sohn Marc, zuletzt für das Marketing verantwortlich, soll Anfang November ausscheiden. An Stelle von Ronald F. Stürzebecher werden Ralf Budde (bisher künstlerische Leitung) und Stefan Hüfner (bisher musikalische Leitung) das Heft in die Hand nehmen.

Irritationen hat die neuerliche Finanzmisere bei den Sponsoren allerdings schon hinterlassen. Schließlich fehlten dem TiC offiziell schon im Jahr 2006 rund 40000 Euro. Als das Geld dann eingetrieben war, stand das Theater sehr schnell vor der nächsten Deckungslücke - nach dem Geschmack mancher Beobachter vielleicht zu schnell.

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