Wuppertaler Unternehmen wurde saniert und verkauft Thun Automotive übernimmt Hako

Wuppertal · Investorenprozess hat mehrere Interessenten hervorgebracht. Am Ende erhielt das Gevelsberger Unternehmen den Zuschlag für einen Teil der Wuppertaler Firma.

 Für das Wuppertaler Unternehmen Hako konnte ein Investor gefunden werden.

Für das Wuppertaler Unternehmen Hako konnte ein Investor gefunden werden.

Foto: dpa/Felix Kästle

Nach der Insolvenz hat Hako Automotive mit der Thun Automotive GmbH einen neuen Investor gefunden. Die Gesellschaft aus Gevelsberg hat sich in einem Investorenprozess durchsetzen können und ist ähnlich wie Hako ebenfalls in der Metallbearbeitung für die Automobilindustrie tätig. Nach der realisierten Lösung betont Thun-Geschäftsführer Michael Güllicher: „Die stabile Kundenbasis ist die Grundlage für die Einbindung des leistungsfähigen Hako-Geschäftsbetriebs in unsere Gruppe.“ Man freue sich, die neuen Kollegen begrüßen zu können und den Hako-Mitarbeitern wieder eine belastbare Zukunftsperspektive bieten zu können. Güllichers Geschäftsführerkollegen Norman Holzner und Walter Guthmann erklären, dass Hako ideal zur Gruppe passe, „sodass wir davon überzeugt sind, trotz der aktuell eher ungünstigen Rahmenbedingungen, den traditionsreichen Geschäftsbetrieb erfolgreich weiterführen zu können“.

Auch der Insolvenzverwalter von Hako, Rechtsanwalt Jens Schmidt, ist überzeugt von der ausgehandelten Lösung. Zum 15. Oktober habe er den Geschäftsbetrieb in professionelle Hände übergeben. „Mit Thun als Investor hat sich der Kandidat mit dem besten strategischen Fit durchgesetzt – und dies wird sich positiv auf die Zukunft des Unternehmens auswirken.“

Thun übernimmt nur den Automotive-Geschäftsbetrieb mit der „Mehrzahl der Mitarbeiter“ im Rahmen eines sogenannten Asset Deals, bei dem zum Unternehmen gehörende Wirtschaftsgüter einschließlich der dazugehörenden Arbeits-, Vertrags- und anderen Rechtsverhältnisse übertragen werden.

Ein Firmenfeld wird von Geschäftsführern übernommen

Das Geschäftsfeld Hako Beschlag wird dagegen von den bisherigen Geschäftsführern Bernd Bigge und Andreas Hallmann fortgeführt. Bernd Bigge sagt: „Durch die beiden Transaktionen konnten wir eine umfassende Lösung gestalten und den Mitarbeitern wieder eine Perspektive am bestehenden Standort aufzeigen. Besonders freut mich, dass wir den Nukleus des Unternehmens, den Beschlagbereich mit mehr als 185-jähriger Firmengeschichte, in der Familie halten konnten.“

Die Insolvenz der Ferd. von Hagen Söhne & Koch GmbH & Co. KG (Hako) war in diesem Jahr aufgrund der coronabedingten Einbrüche in der Automobilindustrie nötig geworden. Zuvor sei man bereits auf einem guten Weg der Restrukturierung gewesen, teilte Insolvenzverwalter Schmidt mit. Diese Umsatzeinbrüche habe das Unternehmen nicht mehr ausgleichen können. Im Zuge des von den Wirtschaftsprüfern Baker Tilly gesteuerten Insolvenzverfahrens hätten sich dann mehrere Interessenten für den Erwerb von Hako gemeldet. Baker-Tilly-Partner Andreas Fröhlich blickt zufrieden auf den Prozess und erklärt: „Das breite Interesse auf der Investorenseite verdeutlicht nochmals die solide Marktposition von Hako.“ Red

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