The Trust: Eine Band will nach oben

Wie die St. Anna-Schüler Christopher, Maximilian und Alexander an der internationalen Musik-Karriere basteln.

Wuppertal. „Wir wollen nicht immer das Gleiche machen. Wir wollen was Eigenes, etwas Erwachsenes — aber aus der Sicht eines Jugendlichen.“ So beschreiben Alexander Kunißen (18), Christopher Schultz (17) und Maximilian Boquoi (17) ihren künstlerischen Anspruch. Alle drei sind Schüler des Wuppertaler St. Anna Gymnasiums und bilden seit 2008 gemeinsam die Band The Trust.

Nach den ersten drei gemeinsamen Jahren wollen die Musiker künstlerisch nun die nächste Stufe zünden. Ein Zeichen dafür: Jüngst wurde The Trust als einer von elf Bundespreisträger bei den Berliner Festspielen ausgezeichnet — im Rahmen des Treffens der jungen Musikszene in Berlin. Dorthin brachte sie ihr Song „Da hilft kein Metal“ — ein Liebeslied, das zugleich von der Schwierigkeit des Songschreibens handelt und das bei der Jury offenbar Eindruck hinterließ. Nach drei Tagen Workshops und Jam-Sessions mit Künstlern aus ganz Deutschland schwärmen die drei St. Anna-Schüler immer noch von ihrem Erlebnis: „Wir vermissen es richtig, jeden Morgen aufzustehen und mit den anderen zu jammen.“

Angefangen hat die Geschichte von The Trust, als Schlagzeuger Alexander als kleiner Knirps auf dem heimischen Dachboden das alte Schlagzeug seines Vaters entdeckte und fortan kaum noch von den Trommeln zu trennen war. Der Vater erkannte gleich das Talent seines Sohnes und sagte nur: „Junge, du nimmst Unterricht.“ Irgendwann kam dann der langjährige Freund Christoph mit seiner Gitarre dazu — und die Idee zur Band-Gründung war geboren. So richtig kam The Trust allerdings erst ins Rollen, als der zweite Sänger, Gitarrist und Bassist Maximilian zu dem Duo stieß — obwohl der künstlerische Aufstieg mit dem räumlichen Gegenteil einherging: „Unser erster Probenraum war der Dachboden, jetzt sind wir im Keller gelandet“, sagt Alexander augenzwinkernd.

Anders als viele andere Kellerbands begnügt sich The Trust nicht mit Cover-Versionen — alle Songs der Drei stammen aus der Feder von Maximilian oder Christopher. Zu Metal- und Rock-Melodien schreiben sie deutsche Texte über das, was Rockbands halt so besingen: Liebe, Liebeskummer, Stimmungen und ein bisschen Zeitkritik. Ihr erstes Album, „Alles Gelb“, ist 2010 erschienen.

„Wir wollen erreichen, dass wir im Gedächtnis der Zuhörer bleiben und nicht nach einem Auftritt oder einem Song vergessen werden“, sagt Lead-Sänger Christopher. Wieder so ein ambitionierter Satz — genauso wie die Erklärung der Drei zur Wahl des Bandnamens. Sie haben sich The Trust genannt, weil nur ein englischer Bandname eine internationale Karriere ermöglicht, betonen die Musiker ganz ernsthaft.

Auf dem Weg dahin werden die Jungs nicht nur von der Schule unterstützt — so wurde die Band etwa für die Berliner Festspiele ganz selbstverständlich beurlaubt. Auch die Mitschüler sorgen bei Konzerten regelmäßig für eine stattliche Kulisse im Publikum — und die Familien der Drei sind „stolzer auf uns als wir selbst“ wie Alexander sagt.

Produziert wird die Band von Andreas Herr in seinem „Heyday Studio“. „Wir sind Andi sehr dankbar, weil er noch viele andere Musiker vertritt und trotzdem noch Zeit für uns hat“, sagt Schlagzeuger Alexander. Für 2012 haben sie sich erstmal vorgenommen, ihr Abitur zu schaffen — aber dabei sollen die Live-Auftritte und eventuell ein zweites Album nicht aus dem Blick geraten. Wer The Trust auf der Bühne erleben will, hat am Samstag, 21. Januar, die nächste Gelegenheit: Dann tritt die Band beim Schüler-Rockfestival in der Uni-Halle auf (siehe Infokästen).

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