Teurer Müll: Die neuen Gebühren im Rechen-Beispiel

Regen- und Schmutzwasser werden im nächsten Jahr ebenso teurer wie Müll und der Winterdienst. Firmen mit großen Flächen sind besonders betroffen.

Wuppertal. Hausbesitzer, Mieter und Unternehmen müssen sich auf höhere Kosten für Abwasser, Abfall und den Winterdienst einstellen - während die Straßenreinigung 2010 im Gegenzug in geringem Maße billiger wird. Den durchschnittlichen Jahresanstieg beziffert die Stadt bei einem Vier-Personen-Haushalt mit 5,4 Prozent - was Stadtkämmerer Johannes Slawig "unter den gegebenen Umständen" als "maßvoll" bezeichnet.

Insbesondere die Besitzer großer, versiegelter Flächen - darunter Firmen mit Park- und Stellplätzen - dürften das mit Blick auf den Anschlusszwang ans städtische Kanalnetz anders sehen: Werden beim Regenwasser pro Quadratmeter Fläche in diesem Jahr noch 1,69 Euro berechnet, sind im nächsten Jahr mit 1,90 Euro 12,4 Prozent mehr fällig. Das entspricht in etwa dem - nicht minder umstrittenen - Wert von 2005.

Weitere Zahlen: Der Preis pro Kubikmeter Schmutzwasser steigt 2010 von derzeit 2,75 Euro auf 2,84 Euro. Sind für eine 120-Liter-Mülltonne bei 14-tägiger Leerung derzeit 239 Euro jährlich zu bezahlen, kostet sie im nächsten Jahr 249,16 Euro. Verbilligt sich die Straßenreinigung von 3,39 Euro je Frontmeter um 1,8 Prozent auf 3,33 Euro, "frisst" der Winterdienst mit einem Anstieg um 23,9 Prozent von 1,09 auf 1,35 Euro pro Meter (in der Prioritäts-Stufe 2) dies gleich wieder auf.

Im Rechenbeispiel der Stadt summiert sich die Gesamt-Gebührenbelastung 2009 auf jährlich 1075,90 Euro. Nach dem Anstieg, über den der Stadtrat zu entscheiden hat, liegt die Belastung im nächsten Jahr dann mit 1134 Euro um 58,46 Euro höher.
Wirkt sich der lange Winter 2008/2009 laut Stadt aufs Wechselspiel zwischen Winterdienst- und Straßenreinigungsgebühren aus, werden das höhere Abfall-Aufkommen und ein gestiegener Verbrennungspreis zum Kostentreiber bei Müllgebühren.

Beim Regenwasser habe man 2009 noch 7,3 Millionen Euro Rücklagen nach Überzahlungen in den Haushalt einbringen können, um den Gebührensatz zu stabilisieren. Dieses Instrument stehe 2010 nicht mehr zur Verfügung - was die Gebühr steigen lässt.

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