Telefon: Kein Anschluss auf dem Bergischen Plateau

Hauskäufer in der Neubausiedlung warten auf ihre Telefonanschlüsse — Telekom wehrt sich gegen die Vorwürfe.

Wuppertal. Das Bergische Plateau ist eines der gelungenen Prestigeobjekte der Stadt Wuppertal: Eine alte Industriebrache wird zur Wohnsiedlung, junge Familien bekommen günstig Wohnraum und ziehen nicht ins Umland. Anfang Juni sind die ersten Familien eingezogen — und die wären wohl auch glücklich, wenn sie vier Monate nach Einzug einen Telefonanschluss hätten.

Das bleibt wohl Wunschdenken, wie Achim Behn, Sprecher der Deutschen Reihenhaus AG, mitteilt. Die Reihenhaus AG hat die Häuser auf dem Bergischen Plateau gebaut, und ihre Käufer sind sauer — und zwar auf die Telekom. „Bereits am 7. Juli 2010 haben wir die Anschlüsse beantragt“, sagt Behn. „Gas, Wasser und Strom, das funktionierte alles sehr gut — nur beim Telefon hat das nicht geklappt“, ärgert er sich.

„Das ist absolut unprofessionell von der Telekom“, schimpft er und erzählt Anekdoten: „Die Telekom hat es über Monate — während das Gebiet mit Gas, Wasser und Strom erschlossen wurde — versäumt, die Kabel in die offenen Schächte zu legen. Die Schächte wurden dann zugemacht. Dann haben Sie die Straße wieder aufgerissen und die Kabel von der Langobardenstraße aus ins Gebiet gelegt.“ Behn weiter: „Und dann ist der Telekom aufgefallen, dass sie am Verteilerkasten keinen Strom angeschlossen hatten.“ Behn ist ratlos.

Der WZ liegt ein Schreiben des Wuppertaler Ingenieurbüros Geoplan an die Telekom vor, in dem es heißt: „Wir haben mehrmals in ihrem Hause angefragt, wann die Arbeiten zur Verlegung des Telefonkabels im Gehweg der Langobardenstraße beginnen. Leider haben wir bis zum heutigen Tage keine verbindliche Antwort erhalten. Mittlerweile kommt die Firma Aurelis als Investor der Erschließung des Bergischen Plateaus erheblich unter Druck, da im Mai der Erstbezug von Familien ansteht und nicht klar ist, ob diese dann ein Telefon nutzen können.“

Das war im April 2011. Die Telekom reagierte am 6. April und versprach, dass die Arbeiten im Juni abgeschlossen seien.

Ute Lomberg ärgert sich. Die Hauseigentümerin wohnt nun seit Anfang Juli im Bergischen Plateau und wartet dringend auf ihren Telefonanschluss. Am 14. Oktober soll es jetzt soweit sein — allein sie glaubt dieser Ankündigung nicht. „Da weiß die linke Hand nicht, was die rechte Hand macht“, schildert sie ihre Erfahrungen und moniert: „Es ist wieder Stillstand, man weiß nicht, wann es weitergeht.“ Mit sechs Telekom-Mitarbeitern habe sie bisher gesprochen — alle hätten ihr etwas anderes gesagt. „Meinen Nachbarn geht es genau so, die warten alle“, schildert sie die Situation im Baugebiet.

André Hofmann, Sprecher der Telekom, weist die Vorwürfe zumindest teilweise zurück. Zwar habe es durchaus Versäumnisse gegeben, aber vorrangig sei es deswegen zu Verzögerungen gekommen, weil die Telekom auf spezielle Anschlüsse habe warten müssen, die wiederum von der deutschen Reihenhaus AG verlegt worden seien. Hofmann verspricht, dass die Telefonanschlüsse ab der nächsten Woche funktionieren würden. „Nächste Woche gibt’s Telefon“, sagte er Freitagmittag.

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