Corona-Krise Teilöffnung trotz Corona-Krise: Zoo arbeitet an einem Konzept

Vor dem 4. Mai ist nicht mit einer Öffnung zu rechnen. Danach will Zoodirektor Arne Lawrenz auf limitierte Besucherzahlen und den Einsatz eines Ordnungsdienstes setzen.

 Besonders bei Höhepunkten wie Elefantenbaby Tsavo oder den Tierfütterungen drängen sich normalerweise viele Besucher.

Besonders bei Höhepunkten wie Elefantenbaby Tsavo oder den Tierfütterungen drängen sich normalerweise viele Besucher.

Foto: Fischer, Andreas

Der Mai und Juni sind vielleicht die schönsten Monate für einen Besuch der historischen Parklandschaft des Grünen Zoos. Zoodirektor Arne Larenz hat die Hoffnung nicht aufgegeben, dass in den kommenden Wochen zumindest eine Teilöffnung mit regulierten Besucherzahlen möglich sein wird. Fest steht allerdings, dass der Zoo noch mindestens bis zum 4. Mai geschlossen ist. Das sieht die am Freitag veröffentlichte Corona-Schutzverordnung des Landes NRW vor.

Schon am Freitag hatte die Stadt bekanntgegeben, dass mit einer Öffnung des Grünen Zoos vor dem 4. Mai nicht zu rechnen ist. Es könne nicht gewährleistet werden, dass die Besucher in allen Bereichen die erforderlichen Sicherheitsabstände einhalten würden.

Dieser Vorsichtsmaßnahme stimmt Arne Lawrenz zu. „Als Tierarzt bin ich besonders dafür sensibilisiert, wie wichtig es ist, dass die gebotene Distanz gewährleistet ist. Im Zoo haben wir es zum Beispiel unter den Vögeln immer wieder einmal mit der Gefahr der Ausbreitung von Virus-Infektionen oder Pilzerkrankungen zu tun, die dem Bestand einer ganzen Tierart gefährlich werden können“, sagt Lawrenz. Er werde niemals ökonomische Interessen über medizinische Interessen stellen. Trotzdem ist er davon überzeugt, dass es unter speziellen Bedingungen möglich sein wird, große Teile des Grünen Zoos wieder öffnen zu können.

Einen Vorlauf habe es bereits vor der vorläufigen Schließung des Zoos gegeben, als für wenige Tage nur bis zu 1000 Besucher zu gleicher Zeit auf das weitläufige Gelände durften. „Seit einigen Tagen arbeiten wir an einem Konzept, das von einer limitierten Anzahl ausgeht und den Einsatz von Personal im Ordnungsdienst vorsieht“, so Lawrenz.

Ordnungs- und Zoo-Dezernent Matthias Nocke weist darauf hin, dass an vergleichbaren Konzepten zurzeit auch für die Stadthalle, den Skulpturenpark, die Bibliotheken und Archive gearbeitet werde. Diese Konzepte sollen bis zum 27. April dem Krisenstab vorgelegt werden, der die Pläne unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen bis zum 3. Mai prüfen werde.

Der Betrieb im Zoo geht
auch ohne Besucher weiter

Im Unterschied zu anderen zentralen Anlaufpunkten in der Stadt geht das Leben im Zoo allerdings weiter - wenn auch ohne tausende Besucher pro Woche. Die Tiere müssen versorgt, die Anlage gepflegt werden. In unserem städtischen Zoo besteht keine Gefahr, dass das Futter für die Tiere knapp werden könnte. „Tiere werden wie bisher auch bei uns geschlachtet und an andere verfüttert, aber kein Tier wird wegen der Coronakrise verfüttert, weil wir weniger Geld wegen fehlender Einnahmen haben “, sagt Lawrenz.

In privat geführten Zoos und Tierparks, wo mit den Einnahmen aus dem Verkauf von Getränken und Speisen neben den Eintrittsgeldern eine Haupteinnahmequelle weggebrochen ist, sei die Lage schwieriger. „In dieser Krise ist es ein Vorteil, dass wir ein städtischer Zoo sind. Allerdings sehe ich langfristig die Gefahr, dass sich die Stadt aufgrund der sich verschlechternden Haushaltslage keine Investitionen mehr in den Zoo leisten werden kann“, so Lawrenz. Daher sei es wichtig, die Einnahmeverluste durch eine Teilöffnung des Zoos zu begrenzen, die auch der Zoo Service GmbH des Zoovereins, die Kioske betreibt, und der Culinaria als Betreiber der Gastronomie Okavango zugute käme.

Zu 90 Prozent könnten nach diesem Plan die Attraktionen des Zoos besucht werden, dazu zählt Lawrenz das Elefantenhaus und das Menschenaffenhaus. Kleinere Häuser wie das Südamerika-Haus und der Okapi-Stall müssten geschlossen bleiben, da sich dort die Besucher zu nahe kommen würden. Man werde Ordner an hoch frequentierten Stellen einsetzen müssen und zum Beispiel im Pinguin-Tunnel ein Einbahnstraßen-System einrichten, schlägt der Zoodirektor vor.

„Das alles wird nur mit guter Vorbereitung und mit dem Verständnis der Zoobesucher möglich sein. Wenn 1000 Besucher auf der Anlage sind, werden die Türen geschlossen bleiben, bis wieder Besucher den Zoo verlassen. Es könnten Schlangen am Eingang entstehen und die Wartezeiten könnten länger als üblich ausfallen“, sagt Arne Lawrenz.

Geduld müssen die Tierfreunde auch noch bis zur Eröffnung der Freiflugvolieren Aralandia aufbringen, die vom Zooverein mit der Unterstützung vieler Spender gebaut wird. Zur Wiederöffnung des Zoos werden die Papageien voraussichtlich die Anlage noch nicht bezogen haben. Die vom Zooverein gestiftete Anlage sei fertig und das frisch gepflanzte Grün könne sich nun gut entwickeln. Schritt für Schritt soll es mit Aralandia weitergehen. Ursprünglich sollte die neue Attraktion des Zoos, am 30. März eröffnet werden. Ein neuer Termin für die Eröffnung steht noch nicht fest.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort