Teilchenforscher in Top-Liga

Wuppertaler Forscher sind erneut Millionen wert. Diesmal gibt es 1,5 Millionen Euro vom Bund für die Teilchenphysiker Professor Karl-Heinz Kampert und Professor Klaus Helbing für zwei Groß-Experimente.

Wuppertal. Wenn Professor Karl-Heinz Kampert nicht gerade in Argentinien ist, dann hält der Teilchenphysiker Vorlesungen an der Bergischen Universität oder beschafft Geld. Letzteres ist ihm nun herausragend gut gelungen. Mit 1,5 Millionen Euro finanziert der Bund zwei wissenschaftliche Großprojekte, an denen die Wuppertaler Kampert und sein Kollege Professor Klaus Helbing maßgeblich beteiligt sind. Gefördert werden mit dem Geld die weltweit größten Experimente der Teilchenphysik Auger in Argentinien und IceCube am Südpol. Vereinfacht gesagt geht es bei den Groß-Experimenten um das Einfangen hochenergetischer Teilchen aus dem Weltall.

Der Aufbau des Auger-Experiments steht unmittelbar vor dem Abschluss, die Forscher sorgten aber schon im vergangenen Jahr für eine Sensation in der Wissenschafts-Welt, als das internationale Team einen Zusammenhang von höchstenergetischen Teilchen und den berüchtigten "Schwarzen Löchern" nachweisen konnte (die WZ berichtete).

Um die sogenannte Radiobeobachtung von Teilchen zu erproben, plant die Wuppertaler Gruppe mit niederländischen und deutschen Partnern den Aufbau eines 20 Quadratkilometer großen Antennenfeldes - im argentinischen Forschungsgebiet.

Ein Teil des jetzt bewilligten Geldes wird noch weiter südlich eingesetzt. Beim IceCube-Projekt am Südpol geht es ebenfalls um kosmische Teilchen. Die Wissenschaftler aus aller Welt hoffen neue Erkenntnisse über besonders energiereiche kosmische Objekte zu gewinnen - und die Wuppertaler Teams sind ganz vorne mit dabei. Kleinflächig wird auch im antarktischen Eis nicht gearbeitet. Die Physiker steuern einen kubikkilometergroßen Instrumenten-Aufbau. Klingt kompliziert, ist aber von existenzieller Bedeutung, beispielsweise um mehr über den Urknall zu erfahren.

Die Wuppertaler Kampert und Helbing können sich sich in ihrer Arbeit durch die Millionen-Förderung erneut bestätigt fühlen - haben sie mit dieser Summe doch das meiste Geld aus dem Zuschusstopf des Bundesforschungsministeriums abgegriffen.

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