Elberfeld Taxis dürfen wieder näher an den Bahnhof

Ab Anfang Oktober sollen sie in den Fußweg zum Reisezentrum fahren dürfen. Uneinsichtige Autofahrer könnten das aber gefährden.

Elberfeld: Taxis dürfen wieder näher an den Bahnhof
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Dorothea Wülfrath (70) wollte sich nur eine Fahrkarte besorgen — für eine Reise in einigen Wochen. Doch schon diese kleine Besorgung machte ihr schwer zu schaffen. Denn der Weg vom Taxihalteplatz an der Bahnhofstraße zum Reisezentrum war für die Wuppertalerin, die unter anderem zwei künstliche Hüftgelenke hat, nicht nur beschwerlich, sondern beängstigend. Denn sie musste mehrfach Höhenunterschiede überwinden.

„Das waren zwei Stufen, vielleicht 60 bis 80 Zentimenter, aber ohne Geländer. Ein alter Mensch fühlt sich da unsicher“, ärgert sie sich. „Das ist ein schöner Service, dass man nah an den Bahnhof gefahren wird. Aber die Stufen gehen eigentlich gar nicht.“

Die Stufen sind inzwischen verschwunden, den Höhenunterschied können Fußgänger über eine asphaltierte Rampe überwinden. „Ich finde das sehr, sehr gut“, freut sich auch Nico Höttges, einer der geschäftsführenden Vorstände der Taxizentrale. Er hatte darauf gedrängt, seit der Taxi-Halteplatz von der Gleisseite auf die andere Seite der Bahnhofstraße verlegt wurde, weil an den Gleisen die Straße tiefergelegt und asphaltiert wird.

Wegen der tiefergelegten Fahrbahn müssen die aussteigenden Fahrgäste einige Schritte bergab und bergauf gehen, teils über Asphalt, teils über Splitt. Je nach Mobilität und Gepäck ist das mehr oder weniger mühsam.

Wem das zu beschwerlich ist, der sollte am oberen Ende der Bahnhofstraße aussteigen. Von dort führt der frisch gepflasterte Gehweg ohne Hindernisse zum Bahnhof. Aber auch die Taxifahrer helfen, versichert Nico Höttges: „Wir sind die Letzten, die nicht beim Koffer mit anpacken oder den Arm reichen. Das gehört zum Service.“

Am oberen Ende der Bahnhofstraße müssen auch Privatautos halten, die Bahnreisende bringen oder abholen, denn die Bahnhofstraße ist nur für Taxen und Baustellenfahrzeuge geöffnet. Leider halten sich nicht alle daran,

Das wird aber um so wichtiger, wenn ab Ende September / Anfang Oktober die Taxen erneut umziehen. Geplant ist, dass dann bis zu acht Taxen auf dem Fußweg zum Bahnhof stehen dürfen. Sie dürfen dann auch bis zum Bahnhof vorfahren, dort wenden und sich dann in die Schlange Richtung Bahnhofstraße einreihen. Weil dort nicht mehr als acht Wagen Platz haben, wird es an der Stadthalle noch einen Reserveparkplatz geben, wo Fahrer auf einen Platz in der Schlange warten können. „Dann sind wir einen guten Schritt weiter“, sagt Nico Höttges.

Anke Vaupel von der Stadt warnt aber: „Das geht nur, wenn es funktioniert und keine Privatleute dort hineinfahren..“ Der Weg sei sehr eng. Hielten sich Autofahrer nicht daran, „behalten wir uns vor, diesen Halteplatz komplett zu schließen.“ Dann müssten die Taxen vollständig zum Wuppertal-Institut umziehen.

Auf dieser Seite wird sich der Halteplatz bei Fertigstellung des Döppersberg ohnehin befinden: Die Taxen werden hinter dem Investorenkubus auf Fahrgäste warten. Die Taxifahrer hatten aber stets darauf gedrängt, den Halteplatz auf der Westseite so lange wie möglich zu erhalten. Reisende, die aus dem Zug steigen, „folgen einfach dem Hauptstrom“, erklärt Nico Höttges. Der fließe nun mal noch nicht Richtung Wuppertal-Institut.

Insgesamt seien die Rahmenbedingungen derzeit nicht einfach, sagt Höttges. Aber er ist zufrieden mit der Zusammenarbeit mit der Stadt. Und dankbar, dass die jetzt auch größere Schilder anbringt, die auf den Taxistand hinweisen.

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